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Region: Zukunft der heimischen Landwirtschaft – Nüßlein führt Dialog mit Landwirten

Die heimische Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Strengere Vorgaben bei der Düngung, beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder der Preisdruck bei den Lebensmitteln sind nur einige Gründe.
Weil die Bauern auch in Zukunft von der ganzen Gesellschaft gebraucht werden, ist dem hiesigen CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Georg Nüßlein der Dialog mit Vertretern der heimischen Landwirtschaft sehr wichtig, zu dem der Abgeordnete die Spitze des Bauernverbandes aus der Region einlud.

„Die aktuelle Diskussion wird mir zu spalterisch und teils auf Basis von Halbwissen geführt. Deshalb schätze ich sehr den faktenbasierten und zukunftsorientierten Austausch mit Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes aus den Landkreisen Günzburg, Neu-Ulm und Unterallgäu. Wir brauchen mehr Akzeptanz in der Gesellschaft für die Arbeit der Landwirte. Jeder muss dazu seinen Beitrag leisten“, so der CSU-Abgeordnete.

Die Bandbreite der diskutierten Themen ist groß. Dass Umweltveränderungen einseitig der Landwirtschaft zur Last gelegt werden, stört den Abgeordneten genauso, wie vermeintlich einfache Lösungen – beispielsweise die drastische Einschränkung von Insektiziden angesichts des Rückgangs der Insektenpopulation. Der Insektenschutz müsse praktikabel und zielorientiert umgesetzt werden. „Das Thema allein mit Verboten lösen zu wollen, ist der falsche Ansatz. Denn dann verlagern wir die Probleme ins Ausland. Vielmehr müssen ökologische Leistungen gezielt angereizt und honoriert werden“, so die Neu-Ulmer Kreisbäuerin Christiane Ade. Nüßlein werde den Ansatz verfolgen, über sogenannte Ökopunkte die Naturschutzleistungen der Landwirte handelbar zu machen. Ihm gehe es dabei nicht bloß um die Abgabe von Flächen, sondern auch um deren Erhalt. Besonders im Blick hat der Abgeordnete dabei Gewässerrandstreifen, die zur Biotopvernetzung eine besondere Bedeutung hätten. Die Ökopunkte sollen zum Flächenausgleich – beispielsweise bei Baumaßnahmen – eingesetzt und so bepreist werden.

Der Grundwasserschutz ist ein wichtiges Thema, dessen geplante Umsetzung bei den Bauern jedoch umstritten ist. „Die Änderung der Düngeverordnung stößt bei uns Landwirten deshalb auf Ablehnung, weil die Vorgaben in der Praxis schlicht nicht umsetzbar sind. Zum Beispiel sind die Anforderungen an Güllegruben so, dass allein schon die Materialbeschaffung unbezahlbar ist“, erläutert Joachim Nuscheler, stellvertretender Kreisobmann im Kreis Unterallgäu. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft soll es ab nächstem Jahr auch im Bereich der Düngeverordnung Förderprogramme des Bundes geben, um den Bauern bei der Umsetzung unter die Arme zu greifen.

Ein weiterer Grund zur Sorge für die Bauern ist der Preisdruck bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen. „Die gestiegenen Ansprüche an‘s Tierwohl, an den Umwelt- und Klimaschutz lassen sich mit den aktuellen Preisen kaum darstellen.

Hier ist auch der Lebensmittelhandel in der Pflicht, diesen Weg mit uns zu gehen“, fordert der Neu-Ulmer Kreisobmann Andreas Wöhrle. Für Nüßlein seien regionale Erzeugnisse nicht nur hochwertige Nahrungsmittel, sondern gleichzeitig ein Beitrag zum Klimaschutz. Das müsse dem Verbraucher auch klar sein, wenn er beispielsweise zu Äpfeln aus Neuseeland greift. Der Abgeordnete spreche sich deshalb für eine Initiative für mehr Regionalität aus, die die Vorteile von saisonal und regional produzierten Lebensmitteln noch stärker herausstellt.

Abschließend betont der Gastgeber, dass er die Landwirte als wichtigen Partner auf Augenhöhe sehe. „Wir müssen alle gemeinsam etwas dafür tun, dass unsere heimische Landwirtschaft Zukunft hat. Sie muss sich zwangsläufig verändern. Dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen, die aber nicht nur aus immer mehr Vorgaben und Verboten bestehen dürfen.“ Die Gesprächsteilnehmer haben vereinbart, weiterhin im konstruktiven Austausch zu bleiben.

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