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Kempten/Oberallgäu: Bankangestellte verhindern zwei Senioren vor Betrügern

Gleich zwei Fälle, bei denen versucht wurde Senioren zu betrügen, beschäftigen derzeit die Kriminalpolizei in Kempten.

Im ersten Fall versuchten Unbekannte gestern in den Nachmittagsstunden mit der „Enkeltrickmasche“ an das Geld eines betagten Seniors aus dem Oberallgäu zu gelangen. Der Mann erhielt einen Anruf einer Dame, die vorgab, seine Großnichte zu sein und Geld zu benötigen. Ihm erschien die Geschichte glaubwürdig, unter anderem wohl deshalb, weil tatsächlich eine große stimmliche Ähnlichkeit zwischen der unbekannten Anruferin und der Großnichte, die tatsächlich im Norden Deutschlands lebt, bestand, wie die Kripo ermitteln konnte.

Bankangestellte bemerkte den Betrugsversuch
Die Anruferin bestellte dem Mann sogar ein Taxi, welches ihn zu einer Bank in Kempten brachte, wo er im Begriff war, eine höhere fünfstellige Summe abzuheben. Dies fiel einem aufmerksamen Bankangestellten auf, der die Polizei verständigte. Selbst die Beamten hatten aufgrund der glaubhaften Geschichte der Anruferin und der Ähnlichkeit der Stimme am Telefon anfangs Mühe, dem Mann den Betrugsversuch klarzumachen.

Die Beamten der Kripo Kempten warnen:
Sollten Sie einen Anruf erhalten und der Anrufer konsequent versuchen, Sie permanent am Telefon zu halten, wie auch in diesem Fall geschehen, so gehen Sie von einem Betrugsversuch aus und beenden Sie das Gespräch und jegliche weitere Kontaktversuche! Die Anrufer versuchen hierbei, Nachfragen bei Angehörigen oder eine Mitteilung an die Polizei zu verhindern.

In weiterem Fall um ein „Darlehen“ gebeten
Der zweite Fall stellte sich anfangs ähnlich dar: Auch in diesem Fall erhielt die Polizei die Mitteilung einer aufmerksamen Bankangestellten einer anderen Kemptener Bank, die meldete, dass gerade eine betagte Kundin ebenfalls im Begriff sei, eine höhere fünfstellige Summe an Bargeld abheben zu wollen.

Hier allerdings stand ein Mann etwas abseits und beobachtete den Abhebevorgang, wohl um sicherzugehen, dass das Bankgeschäft auch wirklich stattfindet.

Die hinzugerufenen Beamten der Kripo Kempten konnten schließlich feststellen, dass zwischen den beiden, die ihren Wohnsitz ebenfalls im Oberallgäu haben, eine bereits länger andauernde persönliche Bekanntschaft besteht. Der Mann versuchte vermutlich unter Ausnutzung dieses Verhältnisses die Frau unter einem Vorwand zur Abhebung des Geldes zu drängen und überwachte den Vorgang bei der Bank vorsorglich selbst. Das Geld sei als „Darlehen“ für ihn bestimmt gewesen. Die Kripo Kempten vermutet, dass der 70-jährige Mann das Geld tatsächlich veruntreut hätte.

Eine Übergabe des Geldes fand in keinem der beiden Fälle statt, dank der aufmerksamen Bankangestellten.

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