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Neu-Ulm/München: 500 Kg Kokain waren in Bananenkisten

Am Freitag, 13.12.2019, fand ein Mitarbeiter eines Fruchtgroßhandels in Neu-Ulm im Rahmen regulärer Qualitätskontrollen verdächtige Päckchen in Bananenkartons und verständigte die Polizei.

Die Ermittlungen wurden umgehend von der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Südbayern (GER Südbayern) des Bayerischen Landeskriminalamtes und des Zollfahndungsamtes München unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Memmingen übernommen. Unterstützt wurden die LKA-Beamten durch die Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm.

Kokain war in Bananenkisten
Im Rahmen der Überprüfungen stellten die Ermittler fest, dass zwei Lkw bei der Firma zum Entladen angekommen waren, die am gleichen Ort beladen wurden. Deshalb wurde die gesamte Ladung dieser Fahrzeuge überprüft. In dieser Ladung waren in Bananenkisten knapp 500 kg Kokain versteckt. Ein dritter Lkw aus dieser Lieferung wurde von niederländischen Polizisten am Beladeort, einem niederländischen Hafen, durchsucht, ohne dass dort Verdächtiges gefunden wurde.

In der Nacht von Samstag, 14.12.2019, auf Sonntag, 15.12.2019, versuchten dann mehrere Männer, das Kokain im Fruchtgroßhandel „abzuholen“. Dazu brachen zunächst drei Personen in die Halle ein und öffneten gewaltsam eine darin befindliche Reifehalle. Unter Mithilfe weiterer vier Personen, die Taschen dabei hatten, wollten sie das Rauschgift bergen.

Sechs Männer festgenommen
Im Rahmen dieses Einbruches kam es zu einem Einsatz von Spezialeinheiten der Bayerischen Polizei. Noch in unmittelbarer Tatortnähe konnten sechs Männer festgenommen werden. Während der Verfolgung eines Flüchtigen verletzte sich ein Polizeibeamter an der Hand, einer der Festgenommenen zog sich ebenfalls eine Schnittverletzung an der Hand zu.

Täter waren nur für diese Tat eingereist
Bei den Festgenommenen handelt es sich um sechs Männer im Alter von 24 bis 39 Jahren. Fünf dieser Personen sind albanische Staatsangehörige, einer stammt aus Rumänien. Es ist davon auszugehen, dass sie eigens für diese Tat aus ihrem Heimatland nach Bayern gereist sind und nach erfolgter Tatausführung wieder ausgereist wären.

Ein Tatbeteiligter ist flüchtig. Trotz umfangreicher Suchmaßnahmen unter Leitung des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, bei denen auch Unterstützungskräfte des Polizeipräsidiums München eingesetzt waren und die von einem Polizeihubschrauber und Diensthunden unterstützt wurden, konnte dieser bisher noch nicht festgenommen werden. Es liegt keine Beschreibung vor.

Aufgrund des Polizeieinsatzes musste der Schienenverkehr der Illertalbahn zeitweise eingestellt werden.

Die sechs Festgenommenen wurden gestern, am 16.12.2019, dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der die von der Staatsanwaltschaft Memmingen beantragten Haftbefehle erließ.

„Diese erneute Sicherstellung einer enormen Menge eines gefährlichen Rauschgiftes zeigt deutlich, dass weiterhin skrupellose und bestens organisierte Täter versuchen, viel Geld damit zu verdienen. Nur durch enge internationale Zusammenarbeit können die Sicherheitsbehörden weiterhin den organisierten Rauschgifthandel bekämpfen“, so Robert Heimberger, Präsident des Bayerischen Landeskriminalamtes.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Memmingen und des Bayerischen Landeskriminalamtes dauern an.

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