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Verbesserungen im ÖPNV: Ausbau Donau-Illertalbahn

Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart: „In drei Stufen zur bayerischen Vorzeige-Bahn“

  • Neue Angebotsverbesserungen bereits ab Fahrplanwechsel 2020
  • 330 Millionen Euro für Ausbau der Illertalbahn
  • Elektrifizierung und zweigleisiger Ausbau in einem Atemzug
  • Bahnhof Senden wird barrierefrei – 23 Millionen Euro Investition
    Das Illertal wird auf der Schiene noch besser angebunden als bisher. Diese gute Nachricht hatte Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart heute bei seinem Besuch der IG Illertalbahn im Landkreis Neu-Ulm im Gepäck. „Die Regio-S-Bahn Donau-Iller ist ein Leuchtturmprojekt für den Bahnausbau in Schwaben. 330 Millionen Euro sollen in dieses Projekt investiert werden. Noch dazu werden wir zum Fahrplanwechsel in diesem Jahr das Angebot spürbar verbessern.“

Reichhart betonte, wie wichtig ihm die Verbesserungen beim ÖPNV nicht nur in den Metropolregionen wie München oder Nürnberg, sondern auch in kleineren Verdichtungsräumen sind. Reichhart: „Das Illertal ist hier geradezu Vorreiter. Denn gerade im Einzugsbereich von Räumen wie Ulm/Neu-Ulm und Memmingen wollen wir Elektrifizierungen, neue Halte und weitere Streckenausbauten voranbringen.“

Der Minister stellte vor Ort erstmals das neue Konzept des Freistaats zur Weiterentwicklung der Illertalbahn vor, das in drei Stufen umgesetzt werden soll.

In einem ersten Schritt erhalten die Regionalbahnlinien von Ulm nach Illertissen und Weißenhorn bereits ab Ende 2020 neue Dieseltriebwägen. Zugleich wird der Bahnhalt in Gerlenhofen bis auf einzelne Lücken weitgehend stündlich bedient. „Für den Landkreis Neu-Ulm sowie für das gesamte Gebiet Regio-S-Bahn Donau-Iller sind das sehr gute Nachrichten. Unser jahrelanger Einsatz für einen Ausbau der Illertalbahn und damit für eine entscheidende Verbesserung des ÖPNV sowie einen wichtigen Baustein im Klimaschutz wird nun belohnt. Freistaat und Bahn gehen hier sehr pragmatisch vor und setzen das kurzfristig Machbare sofort um“, freute sich Neu-Ulms Landrat Thorsten Freudenberger, der zugleich auch Vorsitzender der IG Illertalbahn ist. Zugleich hob er hervor, dass die Züge ab Dezember 2020 ganz offiziell als „Regio-S-Bahn“ bezeichnet werden – eine Premiere im Freistaat.

Im zweiten Schritt wird der Bahnhof Senden für rund 23 Millionen Euro umgebaut, die Bauarbeiten starten noch heuer. Die runderneuerte Station wird Ende 2023 in Betrieb gehen und nicht nur barrierefrei sein, sondern auch einen besseren Bahnbetrieb ermöglichen. Ab 2023 umfasst das Angebot auch in der Hauptverkehrszeit zusätzliche Zugfahrten zwischen Senden und Weißenhorn. Zudem entsteht damit der notwendige Spielraum im Fahrplan, damit ab Mitte der 2020er Jahre unter anderem auch sechs neue Bahnhalte im südlichen Streckenabschnitt rund um Memmingen ans Netz genommen werden können. Die Planungen für diese Stationen in Pleß, Fellheim, Heimertingen, Memmingen-Amendingen, am Memminger Berufsbildungszentrum (BBZ) und in Buxheim sollen laut Reichhart ebenfalls noch in diesem Jahr starten.

In der dritten Ausbaustufe soll dann je ein Doppelspurabschnitt zwischen Gerlenhofen und Senden sowie zwischen Kellmünz und Pleß entstehen. Zugleich soll die Strecke von Neu-Ulm bis Kempten und Senden bis Weißenhorn elektrifiziert werden. Im Zuge des Streckenausbaus sollen dann auch die Stationen in Gerlenhofen und Vöhringen modernisiert und barrierefrei ausgebaut werden, im Falle von Gerlenhofen zudem die Bahnsteige auch näher ans Ortszentrum verlegt werden. Dank Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik entlang der Strecke wird der Betrieb zuverlässiger, sicherer und flüssiger.

Dank des Ausbaupakets können die Regio-S-Bahnen dann zwischen Ulm und Senden sowie Ulm und Illertissen zwei Mal pro Stunde fahren. Zudem können die Regionalexpresszüge, welche das Oberallgäu an den Bahnknoten Ulm und den weiterführenden Fernverkehr anbinden, beschleunigt werden. Das Fahrplankonzept erlaubt auch die Bedienung eines neuen Haltepunkts im Norden von Senden, dessen Wirtschaftlichkeit nunmehr untersucht werden soll.

Die Gesamtkosten für den zweiten und dritten Ausbauschritt einschließlich Elektrifizierung belaufen sich nach ersten Schätzungen auf rund 330 Millionen Euro. „Das muss kommen und es wäre ein starkes Signal für die Region Donau-Iller. Der Bund hat zugesagt, im Rahmen seines Klimapakets die Mittel für derartige Ausbauvorhaben massiv aufzustocken“, fordern Reichhart und Freudenberger mit Blick nach Berlin.

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