Landkreis Neu-UlmRegionalnachrichtenTOP-Nachrichten

Kreis Neu-Ulm: Zwei Menschen am Coronavirus erkrankt

Den Betroffenen geht es so weit gut, sie befinden sich in häuslicher Quarantäne.

Im Landkreis Neu-Ulm gibt es die ersten beiden bestätigten Fälle einer Erkrankung am Coronavirus. Darüber informierten Landrat Thorsten Freudenberger und Dr. Martin Küfer, Leiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, heute bei einem Pressegespräch im Landratsamt Neu-Ulm. Die Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit der Gruppe von 20 Personen, die in den Faschingsferien in Südtirol im Skiurlaub war. Bei einer Teilnehmerin aus Ulm war diese Woche das Coronavirus nachgewiesen worden. Das Gesundheitsamt Neu-Ulm hat daraufhin bei drei Personen aus dieser Gruppe, die im Landkreis Neu-Ulm wohnen, eine häusliche Absonderung (Quarantäne) angeordnet und Rachenabstriche gemacht. Bei zwei dieser Personen war der Test nun positiv, bei einer negativ. Alle drei Personen befinden sich weiter in häuslicher Quarantäne.

„Beiden Personen mit dem Coronavirus-Nachweis geht es soweit gut“, informierte Dr. Martin Küfer. Eine Person wurde gestern Abend in der Donauklinik Neu-Ulm ärztlich untersucht, konnte aber wieder nach Hause entlassen werden, da es keine Notwendigkeit für eine stationäre Aufnahme in der Klinik gab, wie Dr. Robert Knaus, Chefarzt bei der Kreisspitalstiftung Weißenhorn mitteilt. Des Weiteren informierte er, dass die Kliniken der Kreisspitalstiftung gut auf solche Fälle vorbereitet sind und entsprechende Betten bereit stehen, falls eine stationäre Aufnahme von Patienten erforderlich wird.

Corona-Virus Erste zwei Fälle im LK NU
Sie informierten bei einer Pressekonferenz im Landratsamt Neu-Ulm über die neuesten Entwicklungen in Sachen „Coronavirus“ (von links): Stefan Kast (Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes), Dr. Martin Küfer (Leiter des Gesundheitsamts), Landrat Thorsten Freudenberger, Dr. Robert Knaus (Chefarzt bei der Kreisspitalstiftung Weißenhorn), Dr. Peter Czermak (Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Mittelschwaben). Foto: Jürgen Bigelmayr / Landratsamt Neu-Ulm

Den Transport der erkrankten Person zur Donauklinik und zurück nach Hause hat das BRK übernommen. Hierbei wurden die vorgeschriebenen Richtlinien und Empfehlungen angewendet, wie Stefan Kast, Kreisgeschäftsführer des BRK, Kreisverband Neu-Ulm, sagte. Dazu gehören unter anderem eine entsprechende Schutzkleidung und eine Reinigung des Fahrzeugs nach erfolgtem Transport. „Der Patientenschutz und Eigenschutz für unser Personal stehen dabei an oberster Stelle.“

Auf die Hygieneregeln wie Hustenetikette und regelmäßiges Händewaschen wies Dr. Peter Czermak, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands Mittelschwaben, noch einmal ausdrücklich hin. Wer unter Symptomen wie Fieber, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen oder Durchfall leidet und in den letzten 14 Tagen in einem der Coronavirus-Risikogebiete war oder Kontakt mit einem bestätigten Coronavirus-Fall hatte, sollte alle nicht notwendigen Kontakte zu anderen Menschen vermeiden und zu Hause bleiben. Man sollte sich umgehend telefonisch mit der Hausarztpraxis in Verbindung setzen oder den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 anrufen.

„Wir nehmen die Sache sehr ernst“, sagte Dr. Martin Küfer, „versuchen aber gleichzeitig Panikmache zu vermeiden.“ Zudem gebe es auch gute Nachrichten. So haben sich aus dem Umfeld der erkrankten Person aus dem Landkreis Göppingen, die eine Kinovorstellung in Neu-Ulm besuchte, bis jetzt keine Infektionsfälle im Landkreis Neu-Ulm ergeben. Die Quarantäne für diese Personen endet am Samstag, 07. März 2020. „Es besteht überhaupt kein Grund, das Kino wegen des Falles nicht zu besuchen“, stellte Dr. Martin Küfer noch einmal klar.

Ähnliche Artikel

Werbeblock erkannt

Sie können untere Nachrichten und Meldungen nur mit deaktiviertem Webeblocker lesen. Wir stellen unsere Meldungen für sie kostenfrei zur Verfügung, dann ist es nur fair, wenn wir mit Werbung uns versuchen, zu finanzieren.