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Augsburg: Polizeieinsätze wegen Menschenansammlungen

Gleich zweimal mussten Polizeibeamte am späten Freitagabend, den 22.05.2020, eine große Menschenansammlung in der Maximilianstraße auflösen.

Über 100 Personen am Herkulesbrunnen
Gegen 22.30 Uhr gingen bei der Augsburger Polizei mehrere Mitteilungen über eine Ansammlung von über Einhundert Personen am Herkulesbrunnen und der damit einhergehenden Unterschreitung der Mindestabstände ein. Vor Ort konnte eine große Ansammlung von Personen, welche sich mit To-Go-Getränken am Herkulesbrunnen aufhielten, festgestellt werden. Polizeibeamte wiesen die anwesenden Personen auf die geltenden Bestimmungen des Infektionsschutzes hin und sprachen Platzverweise aus. Trotz Feierlaune zeigten sich die Personen einsichtig und verließen den Platz.

Etwa eine Stunde später wurde die Polizei seitens des Ordnungsdienstes der Stadt Augsburg zu einer Gaststättenkontrolle in der Maximilianstraße hinzugezogen. Vor dem Lokal hielt sich eine größere Menschenansammlung auf. Die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes hatten zuvor eine Lärmbelästigung und Verstöße im Rahmen des Ausschankes an der betreffenden Lokalität festgestellt. Auf die Verstöße hingewiesen zeigte sich die Lokalbetreiberin uneinsichtig und war nicht gewillt, den Aufforderungen des Ordnungsdienstes nachzukommen, weshalb die Einstellung des Barbetriebs angeordnet wurde. Die Wirtin ging den Ordnungsdienst daraufhin verbal an und heizte die Stimmung der Menschenmenge gegen die städtischen Mitarbeiter auf.

Polizeibeamtin ins Gesicht geschlagen
Eine Polizeibeamtin versuchte daraufhin die 30-jährige Wirtin und deren anwesende Mutter hinsichtlich der Verstöße zu sensibilisieren, als plötzlich eine der beiden Frauen unvermittelt der Beamtin ins Gesicht schlug. Als sich die Beamtin aus der Lage befreien wollte, ging auch noch die andere Frau körperlich auf sie los. Daraufhin wurden die beiden Frauen von den Einsatzkräften zu Boden gebracht. Trotz massiven Widerstandes konnten beide Frauen schließlich unter Kontrolle gebracht werden.

Mehrere Personen mischten sich ein
Während des Einsatzes solidarisierte sich ein Teil der Menschenmenge mit der Gastwirtin und bedrängte die Einsatzkräfte. Sie skandierten lautstark den Namen des Lokals und warfen Plastikbecher auf die Einsatzkräfte. Mit einem hohen Kräfteansatz war es schließlich möglich, die Lage zu bereinigen.

Verletzte auf beiden Seiten
Die Wirtin und ihre Mutter wurden bei dem Einsatz leicht verletzt, sie erlitten durch den Einsatz eines Pfeffersprays Atemreizungen. Vier Polizeibeamte wurden durch die Widerstandshandlungen der beiden Frauen durch Schläge, Kratzer und Bisse verletzt, drei von Ihnen waren im Anschluss nicht mehr dienstfähig.

Mehrere Anzeigen gegen Wirtin und deren Mutter
Gegen die Lokalbetreiberin und ihre Mutter wurde eine Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung aufgenommen. Die Ermittlungen hierzu wurden von der Kriminalpolizei Augsburg übernommen. Der Ordnungsdienst der Stadt Augsburg ordnete noch in der Nacht die Einstellung des Barbetriebs an.

Aus der Menschenmenge heraus wurden auch Vorwürfe an den Maßnahmen der Polizeibeamten geäußert und Videoaufnahmen gefertigt. Aufgrund der vor Ort erhobenen Vorwürfe prüft das Bayerische Landeskriminalamt, wie in solchen Fällen üblich, das polizeiliche Einschreiten.

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