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Aus Psychiatrie geflüchtet: 29-jähriger Mann stirbt nach polizeilichem Schusswaffengebrauch

Am gestrigen Vormittag, den 15.07.2020, um kurz vor 09.00 Uhr, kam es im Innenstadtbereich von Bad Schussenried zu einem polizeilichen Schusswaffengebrauch.
In dessen Verlauf wurden zwei Personen, eine 43-jährige Frau und ein 29-jähriger Mann, angeschossen wurden. Der 29-Jährige erlitt dabei eine Verletzung, die zur Folge hatte, dass er trotz sofortiger Versorgung durch einen Notarzt kurz nach der Einlieferung in ein Krankenhaus verstarb. Die 43-jährige wurde ebenfalls verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Bei ihr besteht nach aktuellem Ermittlungsstand keine Lebensgefahr.

Flucht aus der forensischen Psychiatrie
Die 43-jährige Frau und der 29-jährige Mann waren zuvor aus dem offenen Maßregelvollzug der Klinik für forensische Psychiatrie in Bad Schussenried entwichen. Dort waren sie bereits vor mehreren Jahren gerichtlich untergebracht worden. Sie entfernten sich am Morgen unerlaubt aus der Einrichtung in Richtung Ortsmitte Bad Schussenried. Darüber verständigte die Psychiatrie die Polizei.

Mit Messer auf Polizeibeamte zugagangen
Etwa zeitgleich zu der Mitteilung der Psychiatrie, kurz vor 09.00 Uhr, wurde der Polizei eine Bedrohung mit einem Messer gegenüber einer Geschäftsinhaberin im Innenstadtbereich von Bad Schussenried gemeldet. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen konnten die nunmehr vor Ort eintreffenden zwei Polizeibeamten die beiden aus der forensischen Psychiatrie Bad Schussenried entwichenen Personen feststellen, wobei sowohl die 43-jährige Frau als auch der 29-jährige Mann ein Messer mit sich geführt haben sollen. Im weiteren Verlauf des Geschehens soll der 29-jährige Mann einen der beiden Polizeibeamten mit dem Messer in der Hand verfolgt haben und dieses trotz Aufforderung nicht abgelegt haben, woraufhin der Polizeibeamte von seiner Dienstwaffe Gebrauch machte und den 29-jährigen im Bereich der Hüfte traf. Die 43-jährige Frau soll sich nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen dem zweiten Polizeibeamten ebenfalls mit einem Messer in der Hand genähert und dieses auch nach mehrmaliger Aufforderung nicht abgelegt haben, woraufhin auch der zweite Polizeibeamte von seiner Dienstwaffe Gebrauch machte und die 43-jährige im Bereich des Oberschenkels traf.

Der genaue Geschehensablauf vor Ort ist Gegenstand der weiteren polizeilichen Ermittlungen, mit denen die zuständige Staatsanwaltschaft Ravensburg die Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen beim Polizeipräsidium Ravensburg betraut hat, um jeden Anschein der Befangenheit auszuschließen.

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