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Kreis Dillingen: Brand in Kloster Maria Medingen fordert Todesopfer

Bei einem Brand in der Sakristei des Klosters Maria Medingen in Mödingen, im Landkreis Dillingen a.d. Donau, kam eine Ordensschwester ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Weitere Schwestern mussten betreut werden. Der Sachschaden geht in die Millionen. Rund 300 Einsatzkräfte waren im Einsatz.

Am 05.07.2015, gegen 23.45 ging bei der Integrierten Leitstelle Augsburg die Mitteilung ein, dass in der Sakristei des Klosters Maria Medingen in Mödingen, eine Niederlassung der Dillinger Franziskanerinnen, ein Brand ausgebrochen sei. Diese alarmierte daraufhin ein Großaufgebot an Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und THW an die Einsatzstelle.
Bei Eintreffen der Rettungskräfte hatte das Feuer in der Sakristei bereits so um sich gegriffen, dass dieser Gebäudeteil nicht mehr zu retten war. Im rechtwinklig angebauten Flügel des Hauptgebäudes, das mit mehreren Türen mit der Sakristei verbunden war, breitete sich dichter Rauch aus. Dort sind aktuell 34 Klosterschwestern wohnhaft.

Eine 78 Jahre alte Klosterschwester wurde von den Rettungskräften im Gang des 2. Stockes liegend aufgefunden. Aufgrund starker Rauchgasintoxikation waren die Reanimationsversuche vergeblich, sie verstarb am Einsatzort. Die anderen Bewohnerinnen konnten evakuiert und in der Turnhalle auf dem Klostergelände untergebracht werden. Zwei weitere Klosterschwestern wurden zur medizinischen Betreuung aufgrund Schocks in Krankenhäuser gebracht.

Die Kriminalpolizei Dillingen hat die Ermittlungen zur Feststellung der Brandursache aufgenommen. Der Sachschaden dürfte sich nach ersten Schätzungen im 7-stelligen Bereich bewegen.

Den Einsatzkräften machten nicht nur die noch hohen sommerlichen Temperaturen zu schaffen. Der Einsatz unter schwerem Atemschutz stellt hier eine sehr hohe Belastung dar. Durch den verwinkelten Bau und fehlende Unterlagen über die genaue Anzahl der dort lebenden Personen erschwerten das Löschen und das Räumen und die Absuche der betroffenen Gebäudeabschnitte.

Nachtrag: (Stand 06.07.2015 – 15:40 Uhr)
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern nach wie vor an und werden in alle Richtungen durchgeführt. Geprüft wird unter anderem, ob eine brennende Kerze der Auslöser für den Brand war. Dies ist allerdings nur eine Option hinsichtlich der möglichen Brandursachen. Unter anderem wurde durch die Staatsanwaltschaft Augsburg ein Gutachter des Bayerischen Landeskriminalamtes eingeschaltet, der die Brandörtlichkeiten am morgigen Tag auch hinsichtlich technischer Ursachen überprüfen wird.

Die Klosterschwestern werden die folgende Nacht noch in der Turnhalle auf dem Klostergelände verbringen. Ab Mittwoch ist ein Bezug ihrer Zimmer evtl. schon wieder möglich.

Der auf dem Gelände befindliche Kindergarten sowie die Schule sind durch den Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.

Der Sachschaden ist derzeit noch nicht abschließend bezifferbar. Da neben der ausgebrannten Sakristei auch mehrere Gebäudeteile verrußt sind, ist bislang noch nicht klar in wie weit auch hier Schäden entstanden sind.

Bild: Karle3 - Wikipedia
Bild: Karle3 – Wikipedia

Zur Geschichte:
Das der Jesus-Mutter Maria geweihte Kloster der Dominikanerinnen wurde 1246 nach der Haustradition (tatsächlich aber wohl schon vor 1239) durch Graf Hartmann IV. von Dillingen und seine Frau Willibirgis gegründet. Die Mystikerin Margareta Ebner lebte hier von 1291 bis 1351.

Das heutige Kloster und die Klosterkirche Maria Medingen sind das Erstlingswerk von Dominikus Zimmermann, der die Gebäude 1716-1721 errichtete. Die Stuckierung und die Fresken der Kirche sind von Johann Baptist Zimmermann. Das Kloster wurde 1802 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Nach der Säkularisation durfte der Konvent aber im Kloster bleiben. Der Besitz gehörte nach 1806 den Freiherrn von Gravenreuth. 1824 kaufte ihn die Familie Mack aus Dillingen. 1843 wurde Mödingen von Dillinger Franziskanerinnen besiedelt. Maria Medingen ist heute das Provinzhaus einer der drei deutschen Provinzen der Dillinger Franziskanerinnen. Sie richteten darin eine Mädchenmittelschule und ein Internat ein. Heute ist ein Montessori-Kindergarten in einem Nebengebäude untergebracht.
(Quelle: Wikipedia)

 

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