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Neuer Waldwirtschaftsplan für die Stadt Günzburg

Neuer Waldwirtschaftsplan für die Stadt Günzburg wird am Montag, 7. Dezember, dem Stadtrat vorgestellt.

Der Wert eines Waldes definiert sich über seine Rolle im Klimaschutz, seine Funktion als Naherholungsort, aber auch über seine Wirtschaftlichkeit. In der Stadtratssitzung am kommenden Montag, 7. Dezember, wird der vom städtischen Forstamt vorgelegte Waldwirtschaftsplan für die Jahre 2015-2034 vorgestellt. In dem Waldwirtschaftsplan werden etwa der „Hauungsplan“ und die Ziele für die zukünftige Bewirtschaftung festgelegt.

Die Bewirtschaftung des Stadtwaldes richtet sich nach den Bestimmungen des Bayerischen Waldgesetzes und stützt sich auf einen Forstwirtschaftsplan mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Die Vorgaben des bisherigen Planes mit der Laufzeit 2004 bis 2023 konnten aufgrund massiver Windwurfschäden durch einen Gewittersturm im Jahr 2012 nicht mehr umgesetzt werden. „Deshalb ist jetzt die vorgezogene Neuerstellung erforderlich“, erklärt Stadtförster Franz Kopp.

Der neue Forstwirtschaftsplan wurde vom Forstsachverständigen Michael Schraudy aus Dinkelscherben im Auftrag der Unteren Forstbehörde erstellt. Dabei berücksichtigte er insbesondere die Ergebnisse der Standortkartierung, der Waldfunktionsplanung und die Pläne nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz.

Bei einer gemeinsamen Begehung der städtischen Waldflächen mit der Unteren Forstbehörde, Vertretern der Stadtverwaltung sowie Oberbürgermeister Gerhard Jauernig hat Schraudy den neuen Forstwirtschaftsplan erläutert. In dem Plan beschreibt Schraudy den derzeitigen Waldzustand, die Bewirtschaftung im abgelaufenen Zeitabschnitt sowie die Grundsätze der künftigen Bewirtschaftung und begründet den neu festgelegten Hiebssatz, also die jährlich einzuschlagende Holzmenge.

Die Gesamtwaldfläche beläuft sich derzeit auf 1122,9 Hektar. Dazu gehören neben der bewaldeten Fläche vom Wald eingeschlossene Wasserflächen, gehölzfreie Naturschutzflächen und an den Wald angrenzende landwirtschaftliche Flächen. Die bewaldete Fläche, also die eigentliche Forstbetriebsfläche, beläuft sich auf 761,2 Hektar. Daraus ergibt sich ein jährlicher Holzeinschlag (Hiebssatz) von 2.600 Festmetern.

Der bisherige Hiebssatz von 3.500 Festmeter wurde reduziert. „Das hat folgende Gründe: Der durch den Gewittersturm 2012 stark dezimierte Holzvorrat muss wiederaufgebaut werden. Zudem soll durch das Wiedervernässungsprogramm ‚Mooswald‘ auf die Holznutzung auf einer Fläche von circa 95 Hektar verzichtet werden“, erklärt Kopp. Außerdem legt der neue Forstwirtschaftsplan die stärkere Bejagung des Rehwildes nahe. „Mit Blick auf die Waldverjüngung ist laut unseres Gutachters die derzeitige Verbissbelastung nicht akzeptabel. Insbesondere im Auwald können junge Bäume und Sträucher kaum nachwachsen“, so Kopp.

Oberbürgermeister Gerhard Jauernig zeigt sich erleichtert, dass der neue Forstwirtschaftsplan nun vorliegt. „Nach den schweren Sturmschäden ist es nötig geworden, auf die geänderten Bedingungen im Forst zu reagieren. Uns liegt nun ein Plan vor, der auf die Schaffung standortsgemäßer, gesunder, leistungsfähiger und stabiler Bestände ausgelegt ist.“ Erfreulich sei, dass bereits heute die aktuelle Baumartenzusammensetzung von 84 Prozent Laubholz und 16 Prozent Nadelholz den Zielvorstellungen für eine standortgemäße Waldbestockung entspreche, so der Rathauschef.

Der Forstsachverständige Michael Schraudy wird in der Sitzung am Montag anwesend sein, um Fragen aus der Mitte des Stadtrates zu beantworten.

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