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Mordversuch in Kötz: Tatverdächtiger festgenommen

Drei Monate sind seit dem aufsehenerregenden Einbruch im Kötzer Ortsteil Kleinkötz (Kreis Günzburg) vergangen, bei dem ein Tatverdächtiger einen 57-jährigen Wohnungsinhaber mit einem Messerstich lebensgefährlich verletzte.

Der maskierte Täter konnte an dem 15.12.2015 unerkannt flüchten (wir berichteten). Die Kripo Neu-Ulm richtete zur Bearbeitung des Falles eine zeitweise bis zu 15-köpfige Ermittlungsgruppe „Kötz“ ein und wertete in den ersten drei Wochen mehr als 100 Hinweisen und Spuren aus (Bezugsmeldung).

So wurden Spendensammler eines im Landkreis campierenden Wanderzirkus überprüft, ebenso Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens, die vor der Tat im Gemeindebereich Kötz Kunden warben. Aufmerksame Bürger lieferten Hinweise auf verdächtige Fahrzeuge, deren Fahrer befragt wurden.

Zunächst verliefen aber alle Spuren im Sand.

Den Ermittlungsdurchbruch brachte schließlich ein Werkzeug, das der Tatverdächtige auf der Flucht verloren hatte. Die Ermittler verlolgten den Verkaufsweg zurück. Das Werkzeug war bei der Absuche des Tatortumfeldes entdeckt und sichergestellt worden.

Diese Spur führte schließlich Anfang Januar 2016 zu einem zwischenzeitlich 21 Jahre alten Deutschen aus einer Nachbargemeinde von Kötz. Der Tatverdächtige war zwischenzeitlich untergetaucht. „Wir werden nicht locker lassen, es ist eine Frage der Zeit, bis wir den Verdächtigen festnehmen können“, so Kriminalrat Jürgen Schweizer, der Leiter der Neu-Ulmer Kriminalpolizei, damals.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen wurde durch die Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Memmingen ein Haftbefehl gegen den zur Tatzeit noch 20-jährigen Mann erlassen, welcher auch international zur Festnahme ausgeschrieben wurde.

Sondereinheit nimmt Tatverdächtigen fest
Am vergangenen Freitag, den 11.03.2016, konnte die Fahndung erfolgreich abgeschlossen werden. Unter Federführung der Kripo Neu-Ulm konnte der Tatverdächtige durch eine Sondereinheit des Landes Nordrhein-Westfalen am Abend in einer Wohnung in Düsseldorf festgenommen werden.

Um dessen Aufenthalt in Erfahrung zu bringen, waren umfangreiche Ermittlungen, welche sich auch auf das Ausland erstreckten, durchgeführt worden. Um unter falscher Identität aufzutreten zu können besorgte sich der Tatverdächtige mehrere fremde Ausweisdokumente. „Er verstand es, sich äußerst konspirativ zu verhalten. Nur dem langen Atem der Ermittler der Kriminalpolizei Neu-Ulm und der hervorragenden Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Memmingen und der Polizei in Nordrhein-Westfalen ist dieser Festnahmeerfolg zu verdanken“, so Kripochef Jürgen Schweizer.

Der zwischenzeitlich inhaftierte Tatverdächtige macht bisher von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und schweigt. Aus ermittlungstaktischen Gründen können zur Tatbeute bis auf weiteres keine Angaben gemacht werden.




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