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Leistungsstarke Johanniter beim Tag des Bevölkerungsschutzes

Auszeichnungen für Innenminister Herrmann und zahlreiche Ehrenamtliche gab es beim Tag des Bevölkerungsschutzes, am 15. Oktober in Nürnberg.

Die Johanniter in Bayern haben sich bei ihrem ersten Tag des Bevölkerungsschutzes am 15. Oktober in Nürnberg als leistungsstarke und gut ausgerüstete Hilfsorganisation präsentiert. Neben Workshops und Fachvorträgen zur Zukunft des Bevölkerungsschutzes gab es zahlreiche Auszeichnungen für verdiente langjährige Ehrenamtliche, unter ihnen Patrick Klotz, Leiter Katastrophenschutz der Johanniter in Augsburg.

Eine besondere Ehre wurde Innenminister Joachim Herrmann zuteil. Als Zeichen der Anerkennung für die Belange des Bevölkerungsschutzes überreichte Alexander Graf von Gneisenau, Mitglied des Landesvorstands der Johanniter in Bayern, dem Innenminister die Ehrennadel in Gold der Johanniter-Unfall-Hilfe. Sie wird vom Präsidenten der Johanniter-Unfall-Hilfe verliehen und ist die höchste Ehrung für Nicht-Mitglieder, die die bundesweit tätige Hilfsorganisation zu vergeben hat.

In seiner Laudatio dankte von Gneisenau dem Staatsminister für seinen Einsatz zugunsten des ehrenamtlich getragenen Bevölkerungsschutzes. Nicht nur habe sich Herrmann für eine bessere Ausrüstung und für die im Ehrenamt unverzichtbare Gleichstellung aller Helfer eingesetzt. Auch die Zusammenarbeit der bayerischen Hilfsorganisationen sei aktiv von Herrmann gefördert worden. „Sie sind ein Garant für Sicherheit und Kontinuität“, dankte von Gneisenau mit Blick auf die Zusammenarbeit und Unterstützung im Bevölkerungsschutz.

Eine weitere hohe Auszeichnung vergab Minister Herrmann selbst: Dieter Horst, ehrenamtlicher Johanniter aus Mittelfranken, erhielt das Steckkreuz des Freistaates Bayern für besondere Verdienste um die Johanniter-Unfall-Hilfe. Horst, der sich seit mehr als sechzig Jahren ehrenamtlich bei den Johannitern engagiert, gilt als einer der Gründungsväter der mittelfränkischen Johanniter. Er ist bereits Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse und leitete zahlreiche Einsätze, unter anderem als verantwortlicher Gesamteinsatzleiter für den Rettungsdienst bei den Olympischen Sommerspielen 1972. Noch heute leistet er bis zu 2000 Stunden Ehrenamt. So ist er unter anderem im Organtransport aktiv und seit vielen Jahren beim Johanniter-Weihnachtstrucker.

Auch Patrick Klotz (Titelfoto erste Reihe, 4.v.l.) wurde für sein ehrenamtliches Engagement bei den Johannitern geehrt. Der aus Mering stammende 26-Jährige studiert derzeit Medizin in Rumänien. Gneisenau in seiner Laudatio: „Herr Klotz ist seit 2003 Mitglied der Johanniter-Unfall-Hilfe im RV Schwaben, und seit einiger Zeit Sachgebietsleiter Bevölkerungsschutz im RV. Auch wenn er heute aufgrund der JUH Formalien „nur“ Silber erhält, so ist er, und ich zitiere seinen Regionalvorstand, doch Gold wert. Ich freue mich Dich heute auszeichnen zu dürfen und hoffe auf noch viele gemeinsame Jahre im Bevölkerungsschutz mit Dir. Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch zum Leistungsabzeichen in Silber!“

Zusätzlich zu den Ehrungen, zahlreichen Workshops und Fachvorträge, unter anderem zu Stresssituationen im Einsatz, stand eine Fahrzeugschau auf dem Programm. Gezeigt wurden rund 20 zum Teil hochspezialisierte Fahrzeuge und weiteres Material aus dem Bevölkerungsschutz, die weitgehend von der Hilfsorganisation selbst finanziert werden und teilweise strategisch bayernweit zum Einsatz kommen können.

Sie sind in die Arbeit der Bereitschaften und der Schnell-Einsatz-Gruppen an verschiedenen Standorten in Bayern eingebunden und kommen insbesondere bei Einsätzen mit zahlreichen Verletzten oder Naturkatastrophen wie dem Hochwasser im Sommer 2013 zum Einsatz. Auch bei der Versorgung von Flüchtlingen leisteten die ehrenamtlichen Helfer des Bevölkerungsschutzes und ihre Ausrüstung treue Dienste. So konnten im letzten Jahr innerhalb kurzer Zeit eine große Zahl von Menschen medizinisch untersucht, versorgt und betreut werden. „Wir haben die Herausforderungen damals gut gemeistert. Doch die Ressourcen zur sogenannten Betreuung von unverletzten Betroffenen, wie es im Fachjargon heißt, erwiesen sich als ausbaufähig. Aufgrund dieser Erfahrungen hat die JUH bundesweit rund 5 Millionen Euro in den Katastrophenschutz investiert, um Menschen in Notsituationen gut betreuen zu können,“ so von Gneisenau.

Betreuung für bis zu 200 Menschen
Eine dieser Investitionen, der „Betreuungsplatz 200″, wurde beim Tag des Bevölkerungsschutzes erstmalig der Öffentlichkeit vorgeführt. Die Ausrüstung besteht aus einem Mannschaftstransporter, einem LKW (7,5 Tonnen) mit Materialanhänger und einem Gerätewagen Versorgung beziehungsweise einer Feldküche. Bestückt ist die Einheit sowohl mit Material zur Versorgung und Betreuung als auch mit entsprechender Technik wie Zelten, Heizung oder Licht. Mit dieser Ausrüstung können etwa 200 Menschen gleichzeitig versorgt und betreut werden. Seinen Standort hat der Betreuungsplatz 200 bei den Johannitern in Schwandorf. Zum Einsatz kommt er jedoch in ganz Bayern, kann aber auch deutschlandweit eingesetzt werden.

Johanniter-Weihnachtstrucker des Regionalverband Schwaben
Der Regionalverband Schwaben präsentierte sich außerdem mit dem neuen 40-Tonner, welcher seinen ersten großen Einsatz beim diesjährigen Johanniter-Weihnachtstrucker haben wird. Volker Geßner, Leiter Katastrophenschutz der Donauwörther Johanniter und Fahrer des Johanniter-Trucks, über das neue Gefährt und seinen Einsatz: „In den letzten Jahren wurde es zunehmend schwieriger, mit dem Vorgänger des neuen LKW die Pakete nach Rumänien zu bringen und auch wieder heil nach Hause zu kommen, denn Pannen mit Reifen und Dieselsystem traten quasi im Stundentakt auf. So freuen Johannes Ferber und ich uns auf eine etwas entspanntere Fahrt mit einem zuverlässigen Fahrzeug“.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist mit rund 20 000 Beschäftigten, fast 34 000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und rund 1,3 Millionen Fördermitgliedern eine der größten deutschen Hilfsorganisationen. Der Rettung- und Sanitätsdienst und der Bevölkerungsschutz bilden eine der wichtigsten Säulen ihrer Arbeit. 581 088 Einsätze leisteten die Johanniter im Jahr 2015 in der Notfallrettung. Sie betreiben 239 Rettungswachen im gesamten Bundesgebiet – von Hiddensee bis Friedrichshafen. Rund 7 000 ihrer hauptamtlichen Mitarbeiter und rund jeder zweite der 30 000 ehrenamtlichen Helfer sind in diesem Bereich tätig.

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