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Zertifizierung: 22 Johanniter-Rettungshundeteams stellten sich der Prüfung

Rettungshundeteams aus ganz Deutschland trafen sich am vergangenen Wochenende in Hannover. 22 ehrenamtliche Hund-Mensch-Teams haben sich erfolgreich der zentralen Prüfung in Hannover gestellt, darunter auch ein Team der Johanniter aus Kötz

Kleinkötz/Hannover  22 ehrenamtliche Rettungshundeteams aus ganz Deutschland haben sich an diesem Wochenende der zentralen Rettungshundeprüfung in Hannover erfolgreich gestellt, darunter auch ein Team der Johanniter in Kötz. Die mehrteilige Prüfung bestanden 19 Teams. Anja Rocksin, Fachberaterin Rettungshundewesen der Johanniter auf Bundesebene, bilanzierte am Ende der zwei Tage: „Die Suche war nicht leicht. Wir haben richtig gute Leistungen gesehen und freuen uns über eine außergewöhnlich gute Bestehensquote.“

Demenziell erkrankte Menschen ohne Orientierung, verletzte Sportler im Wald, beim Spielen verirrte Kinder, nach einem schweren Unfall unter Schock stehende Verkehrsteilnehmer… Wird jemand als vermisst gemeldet, sind oft die Spürnasen der Rettungshunde gefragt. Sie sind Spezialisten für die Suche nach Menschen in unwegsamem Gelände oder großflächigen Waldgebieten. Ihrem Einsatz geht allerdings eine umfangreiche Ausbildung voraus. 22 Johanniter-Rettungshundeteams aus ganz Deutschland reisten an diesem Wochenende zur zentralen Prüfung für Rettungshundestaffeln nach Hannover, 19 Teams absolvierten die gestellten Aufgaben erfolgreich. Sie erhielten die Zertifizierung auf Basis der Gemeinsamen Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams (GemPPO) und sind fortan zu Rettungseinsätzen zugelassen.

Unter den Prüflingen in der Flächensuche waren auch Michaela Saiko mit Hündin Silver der Kötzer Johanniter, die ihre Folgeprüfung erfolgreich ablegten. Somit verfügen die Johanniter im Regionalverband Schwaben weiterhin über 4 zertifizierte und einsatzklare Rettungshundeteams. „Es war ein sehr anstrengendes Wochenende, aber Silver hat wieder einmal gezeigt, was in ihr steckt und die verdiente Plakette erhalten“, so Michaela Saiko stolz. Johanniter-Rettungshundestaffeln aus ganz Deutschland – von Sylt über Leipzig bis zum Regionalverband Schwaben – hatten ihre Teams in die niedersächsische Landeshauptstadt entsandt. Am Kabelkamp in Hannover und auf dem Truppenübungsplatz Luttmersen absolvierten sie eine kombinierte Prüfung: Los ging es mit einer theoretischen Prüfung der Hundeführer mit Fragen zu Einsatztaktik, Erster Hilfe an Mensch und Hund, Wetterkunde, Karte und Kompass.

Im Anschluss waren die Hunde gefordert, bei praktischen Aufgaben im Gelände unter anderem ihren Gehorsam zu beweisen. Im so genannten Verweistest mussten die Tiere eine scheinbar hilflose Person erkennen, dem Hundeführer zum Beispiel durch lang anhaltendes Bellen den Fund der Person anzeigen und dabei unter Beweis stellen, das vermeintliche Opfer weder zu bedrängen, noch zu belästigen. Es folgte der Gehorsamsteil, bei dem es auf das gute Zusammenspiel des Teams ankam. Die Hunde mussten dicht am Hundeführer laufen, seinen Kommandos gehorchen und durften sich auch von fremden Menschen und Hunden dabei nicht ablenken lassen. Als letzten Part zeigten die Rettungshundeteams ihr Können im Wald. Auf dem etwa 30.000 Quadratmeter großen Suchgelände auf dem Truppenübungsplatz in Luttmersen, nördlich von Hannover, bekamen die Teams zwanzig Minuten Zeit, ein bis zwei im Wald versteckte Personen anzuzeigen. Diese Aufgaben absolvierten 19 Teams erfolgreich.

Zum Abschluss des Wochenendes bekamen die Teilnehmer Zertifikate und für die Hunde Plaketten überreicht. Hermann Fraatz, ehrenamtlicher Vorstand im Regionalverband Niedersachsen- Mitte, gratulierte den Hundeführern und sagte: „Ihr seid in lebensbedrohlichen Situationen immer die Ersten, die bei den Menschen sind und helfen. Und das ehrenamtlich und zu jeder Uhrzeit. Das verdient die allergrößte Anerkennung.“ Über die Arbeit mit Rettungshunden

Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes leisten die nach DIN 13050 zertifizierten Rettungshundeteams die Personensuche nach Vermissten – in enger Zusammenarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren. Nur mit gültiger Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz gehen und werden über die jeweilige Leitstelle angefordert. Die Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spürnasen engagieren sich ehrenamtlich und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen. Diese muss alle 18 Monate aufgefrischt werden.

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