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Über 13.000 Stunden Ehrenamt bei der Günzburger Feuerwehr in 2016

Steigende Einsatzzahlen und Übungsbetrieb an teilweise 3 Abenden in der Woche (Jugend eingerechnet) fordern die Günzburger Feuerwehr. Eindrucksvolle Zahlen bei der Dienst- und Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg. Standortentscheidung für neue Feuerwache kurz vor Abschluss.

Die Wehrmänner und Frauen leisteten 2016 bei 480 Einsätzen 7789 Einsatzstunden. Dazu kommen noch 5363 Stunden für Übungen und Fortbildungen verschiedenster Art. Stellt man diese Einsatzzahlen mit dem Jahr 2014 in Vergleich, stellt man eine deutliche Steigerung von 25 Prozent fest. Augenscheinlich gingen die aufgewendeten Stundenzahlen zurück, doch der Schein trügt. Denn wurden die Stunden in der Vergangenheit noch aufgerundet, erfolgt die Erfassung nun Minutengenau. Diese ehrenamtliche Leistung zeigt eindrucksvoll, mit welchem Feuereifer die 96 aktiven Mitglieder ihren ehrenamtlichen Dienst leben.

Aus dem Tätigkeitsbericht des Kommandanten
Dieser Dienst ist oft sehr belastend. So ließ Stadtbrandinspektor und 1. Kommandant Christian Eisele in seinem Jahresbericht 2016 exemplarisch einige teils tragische Einsätze Revue passieren. Unter den verschiedest gelagerten Einsätzen waren einige, bei denen die Einsatzkräfte trotz aller Bemühungen nicht mehr helfen konnten. Hier bleiben oftmals Erlebnisse und Bilder im Kopf, die nicht so einfach vergessen werden.

An Fortbildungen und 52 Lehrgängen nahmen insgesamt 139 Personen teil. Auch die aufgezählten Tätigkeiten der hauptamtlichen Gerätewarte beeindruckte. So wurden beispielsweise 681 Schläuche geprüft, gewaschen, getrocknet und aufgerollt; 857 Lungenautomaten überprüft; 861 Atemschutzmasken gereinigt, desinfiziert, getrocknet, geprüft und über eine Million Liter Luft in 577 Atemluftflaschen gefüllt.

Ersatzbeschafft wurden einige Tauchpumpen und zwei Gasmessgeräte. Angeschafft wurde ein Regal für Schläuche, ein Faltzelt, welches komplett aus Vereinsmitteln sowie einer Spende der Sparkasse Günzburg-Krumbach beschafft wurde. Ein Sichtschutz, zum Abschirmen von Schwerverletzten und Toten vor Gaffern, wurde von zwei Spendern, darunter die Günzburger Firma Rigdon, unterstützt. Eine RollUp-Trage löste eine Schleifkorbtrage ab; sie ist auch für die Rettung mittels Hubschrauber geeignet und zugelassen. Der Ölsanimat wurde durch ein Flat-System ersetzt, welches einen höheren Wirkungsgrad haben soll; zum Auffangen und Binden von Öl auf Gewässern. Eisele richtete dankende Worte an den Günzburger Stadtrat, dem Kreisbrandrat Robert Spiller, sowie dem Kreistag und den Spendern für die bereitgestellten Mittel.

Kommandant Eisele ist stolz auf seine Mannschaft, für die Bereitschaft so viel Kraft, Energie und Freizeit für die Feuerwehr zu geben und zu opfern. Dem Jugendwart Markus Mayer und seinen Vertretern galt dank für ihre Tätigkeit. Sie bilden die zukünftigen Feuerwehrkräfte aus. Auch die Zusammenarbeit mit der Polizei und dem BRK ist ein Lob wert.

Urkunden für langjährige Mitgliedschaft erhielten für 10 Jahre vier Mitglieder und für 20 Jahre zwei. Zum Oberfeuerwehrmann befördert wurde Martin Storch, Stefan Keppeler, Markus Stempfle, Christop Stammer, Marcel Mayer, Alex Leix, Fabian Imminger und Oliver Wagner. Zum Hauptfeuerwehrmann wurden Matthias Däubler, Klaus Keppeler, Benjamin Mader, Maximilian Treutlein und Thomas Wessely ernannt. Frank Egenberger ist ab sofort Löschmeister.

Beim Ausblick auf das aktuelle Jahr kam auch die abschließende Umstellung auf den Digitalfunk zur Sprache. Diese soll im Juli vollzogen werden, doch zeichnen sich bereits Verzögerungen ab.

Neue Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr Günzburg
Die Jugendgruppe zählte Ende vergangenen Jahres 11 Mitglieder. 2 Jugendliche waren ausgeschieden, doch 4 neue Mitglieder – Konstantin Götzl, Marie Gehrke, Marco Lange und Ramona Eisele – konnten für die Jugendfeuerwehr gewonnen werden weiß Jugendwart Markus Mayer im Rahmen der Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg zu berichten.

Es wurden über 1350 Stunden im Bereich der Jugendfeuerwehr aufgewendet, die sich bei 16 Übungen und bei Veranstaltungen summierten. Die Jugendwarte Markus Mayer und Christoph Stammer, sowie die Jugendhelfer Manuel Füssl, Marcel Mayer und Thomas Snukat investierten viel Energie in die Ausbildung und Motivation der Jugendlichen.

Zwei Feuerwehranwärter nahmen am Pilotlehrgang Modulare-Truppmann-Ausbildung mit Erfolg teil. Der Truppführer-Lehrgang wurde von weiteren 2 Mitgliedern besucht. Auch die Jugendwarte bildeten sich bei einem Tagesseminar fort. 7 Jugendliche legten den Wissenstest verschiedener Stufen ab. Das Abzeichen ‚Die Löschgruppe im Einsatz‘ legten 3 Mitglieder ab.

Neben der Besichtigung der Integrierten Leitstelle Donau-Iller waren in 2016 auch Aktivitäten wie die Teilnahme am Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Niederraunau, die Unterstützung der aktiven Wehr beim Maibaumschnitzen und verschiedener Feste dabei.

Ferdinand Munk sagte, auf Anfrage um einen Zuschuss eines von der Jugendfeuerwehr selbst entworfenem T-Shirts mit eigenem Logo, spontan zu und übernahm sämtlich Kosten dafür.

Mayer danke den Firmen Steigtechnik Günzburg, Hölldobler, KFZ-Sauter und der Firma Arkema für deren Unterstützung und stellte weiter fest, dass ohne die kräftige Unterstützung des Kommandanten, der Vorstandschaft, Mitgliedern der aktiven Wehr und vor allem seinen Vertretern und Helfern, keine so gute Jugendarbeit möglich wäre.

Standortfrage der neuen Feuerwache im Endspurt
Neben kompetenten Feuerwehrfrauen und Männern wird auch zeitgemäßes Equipment und finanzielle Mittel für Aus- und Fortbildungen benötigt. Im vergangenen Jahr hat die Wehr für den laufenden Betrieb – inklusive Personalkosten für Aus- und Fortbildungen, für Dienst- und Schutzkleidung und für feuerwehrtechnische Ausrüstung – rund 700.000 Euro erhalten. Die Beschaffung eines Abrollbehälters ‚Hochwasser‘ schlug mit etwa 145.000 Euro zu Buche. Die Fahrzeuge und die Gerätschaften sind auf aktuellem Stand. Einzig an adäquaten Räumlichkeiten fehlt es. Seit 2009 läuft die Suche nach Grundstücken, auf denen alternativ zur bestehenden Wache ein Neubau als denkbar und vor allem sinnvoll erscheint.
Derzeit gibt es zwei mögliche Standorte. In Abstimmung mit der Regierung von Schwaben und dem Strandbrandinspektor Christian Eisele wurde Brandoberrat Christian Rudolph gebeten, die aktuelle Feuerwehrbedarfsplanung fortzuschreiben und mit einer feuerwehrtechnischen Überprüfung die möglichen Standorte gegenüberstellend zu bewerten. Hieraus stellte sich einer der Standorte als privilegierter dar. Das Ergebnis wird in der kommenden Stadtratssitzung diskutiert werden.

OB Jauernig betonte übereinstimmend mit Kommandant Eisele, dass diese neue Wache – die ein Investitionsvolumen von über 8 Millionen Euro fordert – nicht für einzelne Personen, sondern für die über 20.300 Mitbürgerinnen und Mitbürger gebaut wird. Neben einer top ausgebildeten Feuerwehrmannschaft und aktueller Gerätschaften wird mit dem nach allen Kriterien bewertetem Neubau der Feuerwache, der würdige und dringend notwendige Rahmen gegeben.

Im Vereinsjahr wurden 4 Vorstandssitzungen abgehalten. Unter den Vereinstätigkeiten war auch das Maibaumstellen, ließ OB und Vereinsvorsitzender Jauernig bei der anschließenden Mitgliederversammlung, die Anwesenden wissen. Markant und beliebt darunter auch das Gartenfest. Im Oktober lud der Feuerwehrverein zum Herbstfest ein. Als Erfolg sah der OB die vom Konzept geänderte Weihnachtsfeier bei der Kochschule Jekle im Gebäude der Innovation. Zwei Hochzeiten wurden gefeiert.

Der Kassenbericht von Kassenwart Christian Hofner, vorgetragen durch Schriftführer Florian Propp, zeigte, dass der Verein finanziell auf stabilen Beinen steht und der Kassenbestand weiter erhöht werden konnte. Die Kasse wurde prüft und bestätigt. Die Entlastung der Vorstandschaft wurde einstimmig erteilt. Bei der schriftlichen Wahl des Schriftführers stellte sich Florian Propp erneut zur Verfügung. Nahezu alle anwesenden Wahlberechtigten stimmten für ihn. Propp nahm die Wahl an.

Kreisbrandinspektor Albert Müller sieht anhand der vielfältigen Einsätze im abgelaufenem Jahr, wie wichtig eine gut ausgebildete Mannschaft und tadelloses zeitgemäßes Gerät ist. Er hob auch die Jugendarbeit hervor. Müller lobte die Zusammenarbeit mit den Stadtteilfeuerwehren und umliegender Wehren.

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