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Berufsfeuerwehrtag: Jugendlichen einiges abverlangt

Von Samstagvormittag bis Sonntagvormittag wurde in einem Zeitraum von 24 Stunden den Jugendlichen des Jugendrotkreuzes des Landkreises Günzburg und der Jugendfeuerwehr Ichenhausen einiges abverlangt.
Um den Jugendlichen mal zu zeigen, wie ein stressiger Einsatzalltag – ein Tag bei einer Berufsfeuerwehr – aussehen kann und sie hier auch unter Stress zeigen und erproben können, was sie bereits „auf dem Kasten haben“, galt es binnen 24 Stunden insgesamt fünf Einsatzszenarien zu bewältigen. Teil nahmen daran 11 Jugendliche der Jugendfeuerwehr Ichenhausen und sechs aktive Feuerwehrkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Ichenhausen und acht Jugendliche des Jugendrotkreuzes des Landkreises Günzburg mit erfahrenem Personal des BRK.

Person eingeklemmt
Die erste Einsatzübung sorgte in Ichenhausen bereits gegen 10.45 Uhr für Aufsehen. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge und zwei Rettungswagen brausten mit Blaulicht und Martinshorn durch die Ichenhauser Innenstadt. Eine Person war unter einem PKW eingeklemmt worden. Nach dem Befreien der Person, mussten Material und Fahrzeug wieder entsprechend hergerichtet werden.

Verpuffung auf dem Bauernhof
Der nächste Einsatz wurde dann um 14.00 Uhr „alarmiert“. Nach einer Verpuffung auf einem landwirtschaftlichen Anwesen wurden zwei Personen vermisst. Hier waren die jungen Einsatzkräfte in die Wiesgasse angefordert.

Zum Verkehrsunfall dazugekommen
Nach der allgemeinen Stärkung beim Abendessen, ereilte die nächste Alarmierung die Jugendlichen. Diesmal wurden sie von der Besatzung eines Rettungswagens angefordert. Diese waren zufällig zu einem schweren Verkehrsunfall dazugekommen. Es galt nun die Lage richtig zu erfassen um abzuklären, ob weitere Kräfte notwendig sind. Rasch wurden die Feuerwehr und ein weiterer Rettungswagen nachgefordert um den Einsatz zu bewältigen und die Verletzten zu versorgen.

Zimmerbrand – Person in Gefahr
Action gab es in der Annastraße dann gegen 21.15 Uhr. Flammen schlugen meterweit in den Himmel. Es war ein Zimmerbrand alarmiert, bei dem Personen in Gefahr sind. Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen rückten mit Blaulicht an und bogen auf den Parkplatz des ehemaligen Sky-Geländes ein. Übungsleiter, Organisator und in dieser Übung der Einsatzleiter Philipp Huß, eilten auf das Gelände um eine Lageerkundung durchzuführen. Er stellte ein Feuer fest und erfuhr, dass ein Mann eine Frau ins Freie zog, doch beide vermisst werden. Ordentlich stellten sich die Jugendlichen Feuerwehrler vor ihrem Feuerwehrfahrzeug auf, um den Einsatzbefehl zu erhalten. Es mussten nun zwei Einsatzszenarien abgehandelt werden. Zum Einen galt es, die offenbar verletzten Personen auf dem Gelände zu finden und parallel musste das Feuer gelöscht werden. Während ein Trupp sich nun sofort auf die Suche nach den Vermissten begab, wurde ein Verteiler aus einem der Feuerwehrfahrzeuge geholt, ein Schlauch angekuppelt und nach dem Ankuppeln des Strahlrohres hieß es dann „Wasser marsch“. Während der Brandbekämpfung hörte man lautes Rufen „Zwei Personen gefunden – eine Person schwer verletzt“. Die Gefundenen waren die Vermissten – ein Mann, der seine Frau bewusstlos aus dem brennendem Zimmer ins Freie gezogen hatte. Schnelles Handeln war gefordert, um die Verletzte dem Rettungsdienst zuzuführen. Der Trupp trug die Frau nun über unwegsames Gelände in den vorderen sicheren Bereich um sie dort auf eine Trage zu legen. Auf dieser wurde sie dann weiter bis zu den Rettungswagen zur Erstversorgung und Umlagerung auf die Liege des Rettungswagens getragen. Zeitgleich wurde mit viel Wasser dem Feuer der Gar ausgemacht.

In der Abschlussbesprechung der anspruchsvollen Übung gab es Lob für die gezeigte Leistung. Natürlich setzt man bei den Szenarien die Jugendlichen – die zwischen 11- und 18 Jahren alt sind – keiner echten Gefahr aus, daher wurde das Feuer im Freien und nicht in den dortigen Rohbauten entfacht.

Da neben dem Fahrzeugcheck und die Schlauchpflege zwischen den Übungen auch Dienstsport auf dem Dienstplan stand, bei dem sie auch ziemlich in Schwitzen kamen, war einigen dann die Strapazen anzusehen. Im Schulungsraum im Feuerwehrhaus waren Feldbetten aufgebaut, die sie nach einer Dusche dann auch aufsuchten um gegen 23.00 Uhr endlich etwas zu schlafen.

Person muss gesucht werden
Unsanft begann dann der Sonntagmorgen. Die Funkmelder schrillten gegen 05.45 Uhr – „Personensuche im Rohrer Wald“. Aus dem Schlaf rein in die Einsatzklamotten und ab ins Fahrzeug. Nach dem erreichten Einsatzziel ging es wieder zurück zum Gerätehaus.

Am Ende wurden alle Fahrzeuge und das Gerätehaus geputzt und wieder in ordentlichen Zustand versetzt. Ebenso die Feldbetten abgebaut. In der abschließenden Besprechung waren sowohl die Jugendlichen, als auch die großen Einsatzkräfte, die unterstützten und halfen, begeistert. „So einen Tag müssen wir wieder mal machen“ war zu hören.

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