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DBK-Vize will Debatte über Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen

Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Franz-Josef Bode, hat eine neue Diskussion über die Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen angeregt.
„Ich meine, wir müssen in der Kirche ausführlicher darüber diskutieren. Schweigen und Tabuisieren führt nicht weiter und verunsichert“, sagte Bode der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwochsausgabe).

„Man kann zum Beispiel über eine Segnung nachdenken – die nicht zu verwechseln ist mit einer Trauung.“ Auch wenn sich die Ehe für alle vom Eheverständnis der Kirche unterscheide, sei sie nun politische Realität. „Wir müssen uns daher fragen, wie wir denjenigen begegnen, die diese Verbindung eingehen, und die sich ja zum Teil auch in der Kirche engagieren. Wie begleiten wir sie pastoral und liturgisch? Wie werden wir ihnen gerecht?“ Bode gab zu bedenken, dass homosexuelle Beziehungen in der Kirche oft zuerst als schwere Sünde eingeordnet würden. „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir eine Beziehung zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Menschen differenziert bewerten“, sagte Bode. „Ist da nicht so viel Positives, Gutes und Richtiges, dass wir dem gerechter werden müssen?“ Die katholische Laienorganisation „Wir sind Kirche“ sprach sich in der Zeitung für eine Segnung aus.

„Wenn Autos und wer weiß noch alles gesegnet werden, darf die Kirche gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen nicht verweigern“, sagte Sprecher Christian Weisner. „Ich denke, dass es zum Glück auch Priester gibt, die gleichgeschlechtliche Paare zumindest im kleinen Kreis und ohne mediale Aufmerksamkeit segnen. Und das ist gut so.“

Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche forderte die katholischen Bischöfe zu einer wertschätzenden theologischen Debatte über die Segnung lesbischer und schwuler Paare im Gottesdienst auf. Der Sprecher der Arbeitsgruppe, Markus Gutfleisch, sagte der Zeitung: „Die deutschsprachigen Bischöfe der letzten Familiensynode haben 2015 Homosexuelle um Entschuldigung für harte und unbarmherzige Haltungen der Kirche gebeten. Dieser Entschuldigung müssen jetzt Taten folgen“. (dts Nachrichtenagentur)

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