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Maier: CSU muss sich zum christlichen Erbe bekennen

Der langjährige bayerische Kultusminister und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Maier, hat die Union dazu aufgefordert, erkennbar christlich zu bleiben.
In einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitagsausgabe) schreibt Maier: „Die CDU, vor allem aber die CSU, der ich seit 1973 angehöre, müssen, wenn sie ihre beträchtlichen Erfolge fortsetzen wollen, mit sich selbst im Reinen bleiben. Sie müssen erkennbar bleiben – eine Einheit von Adenauer bis zu Merkel, von Schäffer bis zu Söder.“

Zur Erkennbarkeit gehöre auch das christliche Erbe. „Es ist nach wie vor lebendig und keineswegs ein Haufen Asche. Es muss sichtbar werden durch Beispiele – und durch eine Sprache, die einlädt und nicht ausgrenzt“, so Maier.

Leider sei „die überwältigende Offenheit gegenüber Verfolgten und Vertriebenen, die sich vor zwei Jahren in der Bevölkerung zeigte, inzwischen an vielen Stellen einem Klima der Ängstlichkeit, des Kleinmuts gewichen“. Gewiss müsse man sich auch gegen Missbrauch schützen. „Dass aber die Unionsparteien in den jüngsten Sondierungen den Familiennachzug – vielmehr sein Unterbleiben – zum Koalitionsgebot Nummer eins hochgespielt haben, ist für mich ein Skandal“, so Maier.

„Kann man `das Christliche` ersetzen – oder massiv ergänzen – durch eine `konservative Revolution`?“ Alexander Dobrindt habe es bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Seeon jüngst versucht. „Ich kann vor einem solchen Versuch nur warnen“, schreibt Maier. Die Christlich-Soziale Union sei stets „- ich kann mich auf Franz Josef Strauß berufen – ebenso fortschrittlich wie konservativ, ebenso patriotisch wie europäisch“, so der CSU-Politiker weiter.

„Sie auf eine `konservative Revolution` – eine Formel aus Zeiten unmittelbar vor Hitler – zu verpflichten wäre Selbstverleugnung, parteipolitisch ein tödliches Eigentor.“ Hoffentlich, so Maier, ziehe „in die Geschichte der CSU bald wieder ein wenig geschichtlicher Sinn, Urteilskraft und Blick auf das Ganze ein“. (dts Nachrichtenagentur)

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