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Günzburg: Millionenprojekt gegen Hochwasser im Riemgraben und Birket

Die Bauarbeiten für das Hochwasserrückhaltebecken Riemgraben haben begonnen. Über 1,2 Millionen Euro investieren die Stadt Günzburg, die Stadtwerke sowie das Bayerische Umweltministerium. Bewohner werden bis zu einem 100-jährigen Hochwasser vor Überschwemmungen geschützt. Hochwasserrückhaltebecken wird Ende des Jahres fertig sein.

„Eine schon geglaubte never ending story geht 2018 mit einem happy end zu Ende“, beschrieb Oberbürgermeister Gerhard Jauernig das Projekt in seiner Begrüßung während des Spatenstichs. Gleichzeitig dankte er dem Stadtbauamt für seine Planungen des Baus.

Vom Vorentwurf der Stadt 2006 über die Gutachtenerstellung, das Planfeststellungsverfahren für den Bau sowie insbesondere den Grunderwerb vergingen bis zum Spatenstich zwölf Jahre. 2016 konnte der Riemgraben den Starkregen nicht mehr abführen. Einige Keller im Birket und der Mühlwegtunnel liefen voller Wasser.

Nachdem im Januar 2017 die Grundstücke an die Stadt Günzburg übergingen konnte die Ausführungsplanung beginnen und der Förderantrag gestellt werden. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt unterstützt den Bau mit 383.000 Euro. Die Stadt Günzburg selbst investiert 587.000 Euro. Da die Stadtwerke die Regenwasserentlastung aus dem Stadtteil Nornheim in das Hochwasserrückhaltebecken einleiten, entfallen auf sie 255.000 Euro, was einem Viertel der Gesamtsumme entspricht.

Die Bemessungsgrundlage der Hochwasserschutzanlage Riemgraben ist ein 100-jähriges Hochwasser. Das Einzugsgebiet für die Bemessung des Rückhaltevolumens umfasst den Ortsteil Nornheim und das Birket.

Das Dammbauwerk für das Rückhaltebecken hat in der Mitte eine Höhe von 5,50m. Auf der 5,00 m breiten Dammkrone wird ein 4,00 m breiter befahrbarer Weg angelegt. Durch eine flache Böschungsneigung ist eine unscheinbare Einbindung in die Landschaft möglich. Der Riemgraben wird über landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen oberhalb und unterhalb des Dammbauwerkes natürlich gestaltet.

Der Riemgraben wird etwa in Dammmitte über ein Rohr mit einem Durchmesser von 80 cm, im sogenannten Grundablass im Bereich des Drosselbauwerkes, unter dem Damm hindurch geführt. Der Abfluss bei einem Hochwasserereignis erfolgt über ein Absperrschütz, welcher eine für die Unterlieger ungefährliche Wassermenge passieren lässt. Bei Erreichen des Stauziels (15.100 m³ Stauwasser) und Normalisierung des Abflusses dauert die Entleerung des Hochwasserrückhaltebeckens etwas über sieben Stunden.

Für den Fall eines größeren Hochwassers als ein 100-jähriges Hochwasser ist zur Dammsicherung eine Notentlastung erforderlich. Über diese Dammscharte im südlichen Dammbereich wird das Überlaufwasser wieder dem unterstromigen Riemgraben zugeführt.

Zahlen auf einen Blick

  • Einzugsgebiet für die Bemessung des Rückhaltevolumens: ca. 1,9 km² (Stadtteil Nornheim und Birket)
  • Rückhaltevolumen des Beckens: ca. 15.100 m³
  • Dabei überstaute Fläche: 11.109 m²
  • Volumen der Dammschüttung: ca. 20.000 m³ Bodenmaterial
  • Länge, Breite und Höhe: ca. 280 m, 5 m und 5,5 m

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