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Bayern will Gas-Fracking „ergebnisoffen prüfen“


Foto: Gas-Straßenkappe, über dts Nachrichtenagentur

München (dts Nachrichtenagentur) – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will die umstrittene Fracking-Technologie zur Gasgewinnung in Deutschland nach Möglichkeit erlauben. „Die Amerikaner haben sich durch Fracking vom Nahen Osten völlig unabhängig gemacht“, sagte der CSU-Chef den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

„Wir müssen ergebnisoffen prüfen, was geht und sinnvoll ist. Verbote könnte man aufheben. Wir haben als Volksvertreter sogar die verfassungsmäßige Pflicht, in solch außergewöhnlichen Krisenzeiten alle Optionen unvoreingenommen im Blick zu haben.“ Für russisches Gas brauche Deutschland „möglichst breite Ersatzkapazitäten – nicht nur amerikanisches Flüssiggas, das natürlich teurer ist als das russische“, betonte Söder. „Wir müssen uns auch in der Golfregion und bei den europäischen Partnern umsehen. Und wir müssen die Erschließung eigener Kapazitäten prüfen.“ Er fügte hinzu: „Wir dürfen Öl- und Gasgewinnung aus vorhandenen Kapazitäten in Deutschland nicht völlig ausschließen.“ Zugleich forderte Söder den Weiterbetrieb von fünf Deutschen Atomkraftwerken. „Es ist ein schwerer ideologischer Fehler, die drei vorhandenen Kernkraftwerke zum Jahresende abzuschalten. Sie liefern Strom für zehn Millionen Haushalte“, sagte er. „Wir sollten fünf Kernkraftwerke für fünf weitere Jahre laufen lassen, um genügend Zeit zu haben, die ehrgeizigen Ziele für die erneuerbaren Energien umzusetzen.“ Der CSU-Chef äußerte Zweifel an der Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (CSU), wonach ein lückenloser Weiterbetrieb der deutschen Atommeiler nicht möglich wäre.

„Das scheint mir eine ideologisch motivierte Position zu sein, sehr stark beeinflusst von der grünen Umweltministerin“, sagte Söder. „Wir haben die Betreiber und die Aufsichtsbehörden befragt, und die sagen eindeutig, dass es geht. Wenn wir uns ohne Schäden für die deutsche Wirtschaft unabhängig machen wollen von russischer Energie, dann brauchen wir die Kernkraft leider noch eine Weile als Brücke.“

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