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FDP will neuen Stresstest für AKW-Laufzeitverlängerung bis 2024


Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat einen neuen Stresstest für eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke bis 2024 gefordert. „Es bräuchte einen größer angelegten Stresstest im Vergleich zu dem jetzigen“, sagte er dem „Handelsblatt“.

Nur so könne man die richtigen Maßnahmen treffen, um zu verhindern, dass man beispielsweise im Winter 2023 in eine ähnliche Lage komme wie jetzt. Den Atomausstieg wolle die FDP allerdings nicht zurückdrehen, bekräftigte Djir-Sarai. „Wir stehen zu dem gesellschaftlichen Konsens in dieser Frage“, sagte er. „Dennoch war der gleichzeitige Ausstieg aus Kernkraft und Kohle mit dem Wissen von heute ein Fehler.“

Scharfe Kritik äußerte er an den Grünen und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. „In der Frage der befristeten Laufzeitverlängerung haben sich die Grünen ideologisch leider total verrannt“, sagte er. „Ich unterstelle dem Wirtschaftsminister, dass der erste Stresstest im März der Lage nicht angemessen war“, sagte er. „Der Gasmangel wurde nicht ausreichend berücksichtigt.“

Er hoffe, dass der jetzige Test unter realistischen Annahmen stattfindet und nicht politisch beeinflusst ist. „Wenn ein Stresstest durchgeführt werden würde, dessen Ergebnisse von vornherein feststünden, dann wäre die Glaubwürdigkeit der Politik insgesamt beschädigt.“ Sicherheitsbedenken, die durch die Kriegsgefahr und dem Beschuss eines Kraftwerks in der Ukraine noch einmal lauter wurden, teilt Djir-Sarai nicht. „Die deutschen Kernkraftwerke gehören zu den sichersten Anlagen weltweit, der TÜV Süd bestätigt das.“

Er denke nicht, dass man Parallelen ziehen könne zwischen den Anlagen in Deutschland und denen in einem Kriegsgebiet. Der Beschuss rund um das AKW von Saporischschja in der Ukraine sei „hochgradig besorgniserregend und auf das Schärfste zu verurteilen“. Er müsse sofort eingestellt werden. „Außerdem müssen internationale Experten sicheren Zugang zu dem Gelände bekommen, um die Gefahrensituation vor Ort einschätzen zu können.“

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