Kommunen fordern kostenlose Bürgertests über 30. Juni hinaus
Foto: Corona-Teststation, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die kommunalen Spitzenverbände Deutschlands drängen darauf, dass die kostenlosen Corona-Bürgertests auch in den Sommermonaten Juli und August bestehen bleiben. Das ergab eine Erhebung des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“.
Bislang ist das Angebot für die kostenlosen Schnelltests nur bis 30. Juni zwischen Bund und Ländern geregelt und es gibt Forderungen nach deren Abschaffung, etwa von der Ärztegewerkschaft Marburger Bund. „Die kostenlosen Bürgertests sind ein erstes Frühwarnsystem, die Finanzierung über den 30. Juni hinaus sollte daher dringend durch den Bund weiter sichergestellt werden“, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages (DLT), Landrat Reinhard Sager (CDU), dem RND. Es sei mittlerweile unter den Bürgern eingeübt, sich ein aktuelles Testergebnis in gut 15 Minuten digital zu beschaffen, so Sager. Das bringe auch die nötige Sicherheit bei Veranstaltungen, Feiern und Dienstreisen. Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Gerd Landsberg, fordert einen Erhalt der kostenlosen Tests über den 30. Juni hinaus.
„Nur so können sich die Menschen in eigener Verantwortung und vor größeren Zusammenkünften testen lassen und wir haben die Chance, die Pandemie nicht ungebremst geschehen zu lassen“, sagte Landsberg dem RND. Der Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister der Stadt Münster, Markus Lewe (CDU), sieht bei der Entscheidung zu den kostenlosen Bürgertest Eile geboten. „Das müssen Bund und Länder schnellstens regeln“, sagte Lewe. Mit den derzeit steigenden Infektionszahlen steige auch wieder das Bedürfnis der Menschen, sich testen zu lassen. „Wir brauchen dieses Tests, damit wir das Infektionsgeschehen wenigstens halbswegs einschätzen können“, sagte Lewe.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Freitag vor der Presse in Berlin gesagt, man arbeite an einem Konzept, wie es mit den Bürgertests nach dem 30. Juni weitergehen soll.