Marburger Bund: Ärzte werden dritte Nullrunde nicht hinnehmen
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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Pflegerat und der Ärzteverband Marburger Bund haben die geplante Corona-Prämie kritisiert. „Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum die Corona-Prämie auf Pflegekräfte von Intensivstationen beschränkt werden soll“, sagte die Vorsitzende des Marburger Bunds, Susanne Johna, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).
Ärzte müssten bei der Corona-Prämie genauso berücksichtigt werden wie Pflegekräfte. „Wir haben uns als Ärzteschaft bei der ersten Corona-Prämie ganz bewusst zurückgehalten und gesagt, jetzt ist die Pflege mal dran. Bei der zweiten Corona-Prämie haben wir uns schon sehr geärgert, dass die Ärzte nicht berücksichtigt wurden. Ein drittes Mal werden wir das nicht hinnehmen.“ Weiter sagte die Ärzteverbandschefin: „Einige Ärzte sind so sauer, dass sie ernsthaft einen Tätigkeitswechsel in Erwägung ziehen.“ Natürlich bestehe bei der Verteilung der Corona-Prämie immer die Gefahr, dass Neid und Ungerechtigkeiten entstünden. „Aber Unruhe oder gar Verteilungskämpfe können wir in den Kliniken jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Das wäre Gift für die Arbeit in den Teams.“ Johna schlägt stattdessen einen „Steuerfreibetrag für alle patientennahen Beschäftigten im Gesundheitswesen“ vor. Der Deutsche Pflegerat lehnt einen Corona-Bonus ebenfalls ab. „Die Corona-Prämie und besonders die Begrenzung auf einige wenige Pflegekräfte wird sehr viel Unfrieden stiften“, sagte die Pflegeratspräsidentin Christine Vogler dem RND. Von Anfang an habe man versucht der Politik zu verdeutlichen, dass die Pflegekräfte nicht mit einer Prämie abgespeist werden wollen, sondern dauerhafte Verbesserungen in der Pflege benötigen würden. „Die Pflege jetzt mit diesem Bonus für einige wenige zu spalten, ist völlig falsch“, so Vogler gegenüber dem RND. Sie fügte hinzu: „Es ist völlig abwegig herausfinden zu wollen, wer die höchste Belastung hatte.“ Die dritte Corona-Prämie soll laut Ankündigung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach nur an besonders belastete Pflegekräfte gezahlt werden, darunter die Intensivpflegekräfte. Laut dem Gesetzesentwurf sind steuerfreie Bonuszahlungen bis zu 3.000 Euro vorgesehen.