Mittelstand: Pandemie-Risiken spielen nur noch untergeordnete Rolle
Foto: Corona-Lockdown, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Folgen für die deutsche Wirtschaft überlagern bei Entscheidern im Mittelstand die Sorge vor dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie deutlich. Das ist das Ergebnis einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Handelsplattform Visable unter 508 Personen mit Entscheidungsbefugnis in kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) berichten.
Nur noch 11 Prozent der Führungskräfte sehen in der Coronakrise die derzeit größte Gefahr für das eigene Geschäftsmodell – damit liegen die aus der Pandemie resultierenden Risiken hinter der der Wirtschaftskrise (25 Prozent), des Krieges (24 Prozent) sowie von Cyberattacken und Hackerangriffen. Mehr als zwei Drittel der Befragten rechnen laut der Umfrage damit, dass es in den kommenden drei Jahren häufiger zu großen Krisen kommen wird. Dabei haben laut der Umfrage der Krieg und die Pandemie bereits deutliche Spuren hinterlassen. 13 Prozent der Führungskräfte gaben an, dass ihre Umsätze seit Jahresbeginn 2021 um bis zur Hälfte gesunken seien.
Drei Prozent gaben Umsatzverluste von bis zu 75 Prozent an, zwei Prozent sogar darüberhinausgehende Rückgänge. Allerdings spürte mit rund 31 Prozent fast jedes dritte Unternehmen gar keine Folgen, 35 Prozent der Führungskräfte verzeichneten Umsatzrückgänge von bis zu 25 Prozent. 40 Prozent der Befragten sorgen sich derzeit vor allem aufgrund der steigenden Energiekosten, 35 Prozent sehen die steigenden Rohstoffpreise als Risiko für das eigene Geschäft, 31 Prozent nannten Lieferkettenprobleme als Gefahr, jedes vierte Unternehmen die Inflation. Schon jetzt beugt jedes fünfte Unternehmen demnach mit betrieblichen Notfallplänen vor, 18 Prozent haben Vorräte an Materialien angelegt.
Helfen würde den Firmen laut der Meinung der Entscheider vor allem der Bürokratieabbau (38 Prozent) sowie Steuersenkungen (36 Prozent). Aber auch eine bessere digitale Infrastruktur wird gefordert (30 Prozent).