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Studie: Mehrheit sieht entgegen Statistik wachsende Kriminalität


Foto: Polizei, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach einer Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) geht eine Mehrheit der Deutschen von einer Zunahme der Kriminalität in den vergangenen fünf Jahren aus. „62 Prozent gehen von einer Zunahme aus. 26 Prozent sehen sogar eine starke Zunahme“, zitieren die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) vorab aus dem „Monitor Sicherheit“.

Gut ein Drittel der mehr als 3.000 Befragten für die Analyse hat demnach zudem große oder sehr große Angst, Opfer von Betrug im Internet zu werden. Die Sorge Opfer von Wohnungseinbruch, Diebstahl oder Gewaltverbrechen zu werden, liegt jeweils bei rund 15 Prozent. Laut der Studie mit dem Titel „Wenn es Nacht wird in Deutschland“ unter der Leitung des Soziologen Jochen Roose sehen Frauen in der Kriminalität ein größeres Problem als Männer, und ältere Menschen mehr als jüngere. Ähnlich gilt dies für den Unterschied von Ost- und Westdeutschland. „In Ostdeutschland betrachten 71 Prozent Kriminalität als sehr großes oder großes Problem, während es in Westdeutschland mit 66 Prozent etwas weniger sind.“ Während sich laut KAS-Studie die Menschen in der Regel im eigenen Zuhause sicher fühlen, seien „öffentliche Plätze und öffentliche Verkehrsmittel dagegen Orte, an denen sich mehr als ein Drittel abends und nachts eher oder sehr unsicher fühlt“. Die Macher der Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung haben nach eigenen Angaben mit Hilfe des Meinungsforschungsinstituts Infratest 3.023 Personen Ende vergangenen Jahres befragt. Zugleich hebt der Autor der Studie hervor, dass die Wahrnehmung wachsender Kriminalität „in deutlichem Kontrast zur Polizeilichen Kriminalstatistik“ stehe. Die von der Polizei registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner sind in den vergangenen Jahren rückläufig. Zwar spiegele die Polizeistatistik „nur die zur Anzeige gebrachten Straftaten“ wider und enthalte keine weiteren Daten, dennoch sei eine „deutlichen Zunahme“ der Kriminalität, wie von den Befragten der Studie unterstellt, „sehr unwahrscheinlich“. Zudem hebt der Autor der Studie hervor, dass Kriminalität zwar durch „die direkte Konfrontation“ mit dem Thema bei den Bürgern als ein großes Problem wahrgenommen werde, sich dies aber bei Befragungen etwa des Politbarometers nicht zeige. „Im Juni 2020 erreicht Kriminalität als aktuelles Problem in den Umfragen des Politbarometer einstellige Prozentwerte, in den übrigen Befragungen 2020 und bis Juni 2021 wird das Thema in keiner dieser Umfragen von mehr als ein Prozent der Befragten erwähnt“, heißt es in der Studie.

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