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Viele Alten- und Pflegeheime bieten Bewohnern keinen Internetzugang


Foto: Mann im Rollstuhl, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nur ein Bruchteil der Senioren in deutschen Alten- und Pflegeheimen kann sich im ausklingenden zweiten Corona-Jahr über einen drahtlosen Internetzugang mit Angehörigen in Verbindung setzen. Eine lückenlose Versorgung aller Zimmer mit WLAN bietet bislang kein einziger der führenden Heimbetreiber, so die Umfrage eines Vergleichsportals.

Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) berichte darüber. Spitzenplatz ist ein Anbieter, wo die Bewohner immerhin in rund zwei Drittel der Einrichtungen einen WLAN-Zugang haben. „Möglichst zeitnah“ soll dort der drahtlose Internetzugang in allen Heimen zur Verfügung stehen. Ein anderer großer Anbieter gab zum Umfragezeitpunkt im Spätsommer an, dass 149 der 252 Seniorenheime mit WLAN ausgestattet seien. Bis zum Jahresende sollten alle Häuser einen Zugang erhalten. In den Pflegeheimen der Deutschen Wohnen gibt es laut der Umfrage Internetzugang an gerade einmal jedem zweiten Standort. Einige Betreiber wollten gar keine Auskunft zur Internetversorgung in ihren Häusern geben – andere hatten trotz mehrfacher Nachfrage nicht reagiert. Unter den 20 größten Betreibern von Senioren- und Pflegeheimen in Deutschland befinden sich 17 private und drei gemeinnützige Anbieter.

In ihren 1.725 Häusern bieten sie rund 174.000 Pflegeplätze – rund ein Fünftel des gesamten Marktes. Angesichts dieser Zahlen machte der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, den Heimbetreibern Druck und künftige an, den Anspruch notfalls per Gesetz durchzusetzen. „Kein Internet in einer stationären Pflegeeinrichtung bedeutet für die Bewohner eine erhebliche Einbuße an Lebensqualität“, sagte er den Funke-Zeitungen. „Gerade in der Pandemie, aber auch wenn die Angehörigen weiter weg wohnen, entfällt so auch eine wichtige Möglichkeit für Sozialkontakte.“

Die Betroffenen würden ohne WLAN gesellschaftlich abgehängt. Beim Internetzugang in Heimen gehe es nicht um eine Zukunftsfrage, „sondern eine selbstverständliche Notwendigkeit“. Für den Pflegebevollmächtigten handele es sich auch kaum um eine Finanzierungsfrage, denn es gebe für die Betreiber genug Fördertöpfe. „Daher sind alle Einrichtungsträger aufgefordert, hier sofort zu handeln“, sagte der Staatssekretär.

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