Viele Anträge ausländischer Pflegefachkräfte erfolglos
Foto: Seniorin im Rollstuhl, über dts Nachrichtenagentur
Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Viele Anträge ausländischer Pflegefachkräfte sind erfolglos. So habe sich innerhalb eines Jahres haben sich in Nordrhein-Westfalen 6.166 Personen aus den Bereichen Pflege und Gesundheit um eine Anerkennung ihres Abschlusses bemüht, nur 384 Anträge wurden von der Zentralen Anerkennungsstelle für Gesundheitsberufe in Münster unmittelbar positiv beschieden, 50 erst nach einer Weiterbildung oder Zusatzprüfung.
Das entspricht einer Anerkennungsquote von sieben Prozent. Die Zahlen gehen aus einer Antwort des NRW-Gesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor, über die die „Rheinischen Post“ (Samstag) berichtet. Die überwiegende Zahl der Bewerber stammt mit 5.551 Anträgen demnach aus Nicht-EU-Staaten – davon 805 aus der Türkei, gefolgt von Tunesiern mit 758 und Filipinos mit 514. Aus den EU-Mitgliedsstaaten bemühten sich 615 Bürger um Anerkennung ihres Pflege- und Gesundheitsberufs in NRW. Hier stammten die meisten Interessenten aus Rumänien (143), den Niederlanden (100) und Polen (70). Nach Angaben des Ministeriums waren nur 41 Prozent der Anträge vollständig. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thorsten Klute, nannte der Zeitung die Anerkennung ausländischer Fachabschlüsse in der Pflege einen wichtigen Baustein zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. „Und da haben wir noch einen weiten Weg vor uns.“ Die Zahl der Antragsteller sei zwar durchaus erfreulich. „Aber die Zahl der positiv beschiedenen Fälle ist da doch eher kläglich. Das ist insgesamt viel zu wenig, um auf der Strecke schnell voranzukommen.“ Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte der „Rheinischen Post“, trotz der fast 400.000 Beschäftigen in Gesundheits- und Altenpflege würden 24.000 Pflegefachkräfte in NRW fehlen. „Das Ausland kann den deutsche Fachkräftemangel nicht beheben.“ Die Zahlen des NRW-Gesundheitsministers zur Fachkräftegewinnung nannte Brysch ernüchternd. Umgerechnet handele es sich um durchschnittlich 36 positive Bescheide pro Monat für die 42 Mitarbeiter der Behörde.