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Weltärzte-Präsident warnt vor übereilten Lockerungen


Foto: Menschen mit Maske, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts von erneut rapide steigenden Infektionszahlen warnt Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery vor zu schnellen Öffnungen. Schon die kleineren Öffnungsschritte der vergangenen Wochen hätten die Inzidenzwerte anwachsen lassen, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).

Momentan verdoppele sich die Zahl der Infizierten im Wochenrhythmus. „Jetzt die Einschränkungen unserer Kontakte einfach fallen zu lassen und `alles zu öffnen` wäre brandgefährlich“, erklärte der Mediziner. „Wer das tut, riskiert den Einstieg in die vierte Welle.“ Stattdessen plädiert Montgomery für ein schrittweises und kontrolliertes Vorgehen.

„Nicht gleich alles aufmachen – wie es in Großbritannien geplant ist – sondern nach und nach mehr Kontakte zulassen.“ In Innenräumen und überall, wo Mindestabstände nicht eingehalten werden können, sollten laut dem Chef des Weltärztebunds Abstandsregeln und Maskenpflicht erhalten bleiben. Gleichzeitig appellierte er an die Bürger, nicht nur darauf zu schauen, was erlaubt ist und was nicht, sondern aus eigenem Antrieb vorsichtig zu sein. „Wer einen weiteren totalen Lockdown verhindern möchte, wer unseren Kindern und Jugendlichen einen geregelten Schulbetrieb ermöglichen möchte, der wird sich freiwillig an diese Regeln halten – aus Vernunft“, sagte Montgomery.

In England sind, trotz hoher und steigender Inzidenz, am Montag fast alle Corona-Einschränkungen gefallen. Joachim Stamp, Landeschef der FDP in NRW, hatte das zum 3. Oktober auch für Deutschland vorgeschlagen. Es seien hoffnungsfrohe Botschaften, dass die Therapien sich verbessert hätten, Intensivstationen mehr Erfahrung hätten und Geimpfte weniger schwere Verläufe erleben würde, so der Weltärztepräsident. „Aber vergessen wir nicht, wie trügerisch die Infektionszahlen im letzten Sommer daherkommen und welche destruktive Kraft das Virus danach entwickelte.“

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