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Selenskyj glaubt nicht an Atomwaffen-Einsatz Putins


Foto: Flagge der Ukraine, über dts Nachrichtenagentur

Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht nicht davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin seine Drohung mit Atomwaffen in die Tat umsetzt. „Ich glaube nicht daran, dass er diese Waffen einsetzen wird. Ich glaube nicht, dass die Welt es zulassen wird, dass er diese Waffen einsetzt“, sagte Selenskyj der „Bild“.

Er warnte davor, sich durch Putins Drohungen unter Druck setzen zu lassen: „Morgen kann Putin sagen: Wir wollen außer der Ukraine auch einen Teil von Polen haben, sonst werden wir Atomwaffen einsetzen. Wir können diese Kompromisse nicht eingehen.“ Die von Russlands Präsidenten verkündete Teil-Mobilisierung erklärte der ukrainische Präsident mit der desolaten Kampfmoral der russischen Truppen: „Er sieht, dass seine Einheiten einfach weglaufen. Er braucht eine millionenschwere Armee, die zu uns kommt. Denn er sieht, dass ein großer Teil jener, die zu uns kommen, einfach wegläuft.“

Russland habe Probleme mit Offizieren und anderem Militärpersonal. „Wir wissen bereits, dass sie Kadetten mobilisiert haben, Jungs, die nicht kämpfen konnten. Diese Kadetten sind gefallen. Sie konnten nicht einmal ihre Ausbildung beenden“, sagte Selenskyj der „Bild“: Putin wolle „die Ukraine in Blut ertränken, auch im Blut seiner eigenen Soldaten“.

Von den angekündigten Referenden in besetzten Gebieten lässt sich Selenskyj nicht beeindrucken: „Diese Referenden sind Scheinreferenden. 90 Prozent der Staaten werden sie nicht anerkennen.“

Die Ukraine wird nach seinen Worten auch die Offensive fortführen, um alle besetzten Gebiete zurückzuerobern: „Wir versuchen es nicht nur. Wir werden Schritt für Schritt nach unseren Plänen handeln. Ich bin mir sicher, wir werden unser Territorium befreien.“ Selenskyj sagte, dass er Putins Rede nicht gesehen habe.

Dessen TV-Ansprache sei „nicht mein Lieblingsvideo“, sagte der ukrainische Präsident. „Ich habe alle Informationen, die ich brauche.“ Die Rede sei „nichts Neues für mich“ gewesen.

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