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EAV: „Was haben wir gelacht – Verdächtige Larifaritäten aus drei Jahrzehnten“

Am 21.10.2016 bekommen Liebhaber nun erstmals seit Anbeginn der Bandgeschichte einen Einblick in den unermesslich großen Liedgut-Fundus unveröffentlichter Titel der Ersten Allgemeinen Verunsicherung.

Das Raritäten-Album enthält 18 nach-mitternächtliche Geniestreiche, nonsensale Rohprodukte und diverse skurrile Kurzgeschichten aus drei Jahrzehnten und zeigt dabei größtenteils die humoristischen Seiten der Gruppe auf.

Denn das Motto „Was haben wir gelacht…“ wurde nicht etwa gewählt, weil die EAV der im Opener persiflierten Cannabis-Gemeinde angehört (oder die heilige Maria-Huana anbetet), sondern da sich die zu hörenden Titel aus kindisch-infantilen Ideen rekrutieren, die während des Erarbeitens von Material für´s jeweils kommende Album oft spontan entstanden waren – und damals noch umgehend auf Band notiert werden mussten. So hätte das Album auch unter dem Namen „A so a Bledsinn“ firmieren können, wären da nicht einige ernstere und kritischere Lieder, die sich ebenfalls auf dem Tonträger wiederfinden. Fans des siebten Sinnes und des karikierenden Rockomix, sowie kind-geliebene Spaß-Neurotiker mit einem Hang zum Schwachsinn werden begeistert sein!

Trotz der Dominanz an leicht verdaulicher Unterhaltung ist es ein gewohnt buntes, musikalisch vielfältiges Potpourri. Mit Ausflügen in die Welt des Model-Magerwahns im rockig-poppigen „Barbie“, kabarettesken Kurzgeschichten wie „Stemmerking“ und sogar Boléro-Darbietungen der Extra-Klasse à la „Nummer“.

Auch Freunde des speziellen Wortwitzes von Thomas Spitzer (insbesondere „Barbie“, „Halali“) sowie der unverwechselbaren Interpretationsbegabung des Klaus Eberhartinger (z.B. als „Lonesome Cowboy“ oder als „Der blöde Hein“) werden absolut auf ihre Kosten kommen.

Der pure, rohe Charme von größtenteils One-Take-Originalen aus den frühen 90er Jahren, Studio-Demos und nicht ausproduzierten Liedern hält ein besonders Erlebnis für die geneigte Hörerschaft bereit. Papierrascheln, Zähneknirschen, Lachen – on tape und für die Nachwelt festgehalten. Ein intimer, direkter Einblick in unverbogene Titel, wie sie in ungezählten Studionächten und -wochen entstanden sind.

„Was haben wir gelacht…“

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Bild: EAV

TRACKLIST:
01. Was haben wir gelacht
02. Lonesome Cowboy
03. Ich tät’s noch einmal
04. Barbie
05. Schweinefranz
06. Der blöde Hein
07. *#ck dich
08. Halali
09. Das Auge Basedows
10. Nummer
11. Stemmerking
12. Schecksymbol
13. Weh dem der pflügt
14. Komm her
15. Tanzbaron
16. Koch
17. Neandertal 2016
18. Das letzte Hemd

EAV: „Was haben wir gelacht –  Verdächtige Larifaritäten aus drei Jahrzehnten“

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Bild: EAV

Track by Track

Was haben wir gelacht
Beeinflusst von der in den 80er Jahren noch gültigen Musiker-Philosophie „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ und dem Missbrauch eines weltbekannten, in diesem Lied in Frage gestellten Wunderkräutls zogen die verunsichernden Vasallen 1998 das positive Resümee: „Das Leben das ist lustig, das Leben das ist schön. Man muss die Dinge nur von ihrer Sonnenseite sehen.“

Lonesome Cowboy
Wild West Romantik im nonsensalen EAV-Stil mit Klaus Eberhartinger in Höchstform in der Rolle des „Lonesome Cowboy“s, der der unerreichten Liebe nicht nachweinen muss. Denn er, er hat ja seine Kuh. 1994.

Ich tät’s noch einmal
Das Bilanzieren eines Lebens mag bei vielen Menschen mit Reue verbunden sein, nicht so bei der EAV: „Ich tät’s noch einmal“! Mit autobiografischer Einsicht zum Ende…?

Barbie
Eine weitere Facette aus dem Sein der EAV lässt sich blicken: Als in den End-Neunzigern die Themen ernster, die Texte bissiger und die Musik härter wurde, entstand auch dieses harmlos beginnende Lied über das Thema des aufkommenden Model- und Magerwahns. „Du bist dünner als ein Hering, den man luftgetrocknet hat.“ Schon nach dem ersten Refrain wandelt sich die

Erzählung hin zu einem textlich ausgereiften Abgesang an eine gescheiterte Liebe. Denn auch „Die schönsten Abend-Roben schützen nicht vor Mittelmaß“. 1994.

Schweinefranz
Die etwas derb geratene Urversion des 2003 erschienenen „Eierfranz“‘. Ein Arbeitstext über den auf Po-Sieben und Sat-Schweins einziehenden Harz-IV-Proleten bzw. „Big Brother“-Macho, der trotz aller Defizite zum Superstar gekrönt wurde.

Der blöde Hein
1994: An Santiano ist noch lange nicht zu denken, als im kenianischen Musungu Music Studio Gernot Resch und Thomas Spitzer leicht bekleidet mit dem Indischen Ozean vor der Haustür Seemannslieder anstimmen. Die Mär vom blöden Hein, dessen unglaubliche Geschichte aus unerfindlichen Gründen niemals ausproduziert werden sollte. 1994.

#*ck dich
Als 1998 das Album „Himbeerland“, die Abrechnung mit allen zweifelhaft aufrichtigen Schlagerwelt-Themen, erscheint, fehlt genau dieser doch eigentlich so nachvollziehbare verbale Rundumschlag auf alle die sich Freunde schimpfen. 1997.

Halali
Waidmanns Heil, Waidmanns Trank: „Wir sehen Doppel-Kimme nach jedem Dreifach-Korn.
Der Schütze fällt nach hinten – der Treiber fällt noch vorn!“. 1994.

Das Auge Basedow
Bravourös begleitete Franz Kreimer, seit über 15 Jahren Mitglied der Combo ist, die ihm während des Spielens völlig unbekannte Geschichte über das Auge Basedow. 2005.

Nummer
Nachdem Thomas Spitzer 1999 die Idee hatte, das Ravel’sche Boléro-Thema zweideutig aufzugreifen und sein Gesang in einem Take aufgenommen wurde, verarbeitete David Bronner („Rise Like A Phoenix“, EAV-Produzent & Ex-Keyboarder) es zum epochal inszenierten Orchester-Meisterwerk. Inklusive einem Trommel-Solo von Alf Poier. 2002.

Stemmerking
Was wäre ein EAV-Album ohne ein Trinklied? Besser noch – ohne eine liebevoll-witzig erzählte Geschichte? Keines.

Schecksymbol
Für diese Nummer wurden die neuen EAV-Musiker Aaron Thier und Alvis Reid (beide seit 2015 dabei) ins Studio geholt, denn obwohl diese Idee bereits 1993 in Kenia von Thomas Spitzer komponiert und David Bronner aufgenommen wurde, musste sie aufgrund von Unvollständigkeit und argen Qualitätsverlusten 2016 neu eingespielt werden.

Weh dem der pflügt
Südoststeierische Lebensbetrachtungen und -weisheiten sind eine lyrische Gattung für sich.

Komm her
EAV goes Remix. Planlosigkeit und Textlosigkeit. „Na guat, ich habe keine Ahnung“, – Klaus Eberhartinger, 1998.

Tanzbaron
Als Klaus Eberhartinger im Frühjahr 2007 an der österreichischen Sendung „Dancing Stars“ teilnahm und sich trotz eines während des Trainings für die Show erlittenen Rippenbruchs bis ins Finale kämpfte und sogar gewann, schrieb Thomas Spitzer das Lied über den „Tanzbaron“: Ein bereits altersschwacher, ehemaliger Märchenprinz, der trotz aller Gebrechlichkeiten bis heute die Tanzfläche zum Beben bringt.

Ein Koch
Ein weiterer Höhepunkt der EAV’schen Sinnentleerung. Graz 2016.

Neandertal
Neandertal gilt schon seit dem Erscheinungsjahr 1991 als einer der beliebtesten EAV-Klassiker. Die Umtextung und das erweiterte Arrangement, welches Thomas Spitzer 2012 anlässlich einer EAV-Tour vornahm, ist nun erstmals auch auf Tonträger zu erhalten. Rockiger, textlich aktualisiert und dadurch noch ein bisschen kritischer.

Das letzte Hemd
„Darum bleib‘ gelassen, überhol‘ nicht deinen Sarg, denn nur in der Ruhe liegt die Kraft. Pflücke, carpe diem, jeden neuen Tag.
Genieß‘ den Rest des Lebens und den Rebensaft…“ – denn „Das letzte Hemd“ hat keine Tasch’n.
Eine Weisheit, die keine neue ist. Der Titel ist einer der ersten, der mit dem jungen Rock-Barden Harald-Ingemar Noiges 2011 in Berliner Studio-Kellerkatakomben aufgenommen wurde.

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