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Blaubeuren: Behörden gelingt Festnahme eines mutmaßlichen Betrügers

Einen Ermittlungserfolg vermelden die Behörden jetzt mit der Festnahme eines mutmaßlichen Trick-Betrügers, der sich als Polizeibeamter ausgab.
Wie Staatsanwaltschaft Ulm und Polizei jetzt berichten, erfolgte die Festnahme des Verdächtigen Mitte Oktober in Blaubeuren. Vorausgegangen waren intensive Ermittlungen der Polizei, auch im Rahmen einer Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei. Über Wochen hinweg waren zuvor hunderte Menschen in der Region, überwiegend Senioren, von mutmaßlichen Betrügern aus Call-Centern in der Türkei angerufen worden. Sie gaben sich als Polizisten aus und schilderten Einbrüche in der Nähe der Wohnungen der Opfer. Oder sie spiegelten vor, dass Mitarbeiter von Hausbanken der Opfer in kriminelle Machenschaften verstrickt seien. Zum Teil über mehrere Tage hinweg wurden die Opfer aufgefordert, ihre Wertsachen aus den Schließfächern der Banken zu holen Banken und ihr Hab und Gut zur sicheren Verwahrung bei der Polizei auszuhändigen.

Die Straftäter forderten die Opfer auf, ihre Wertsachen vor der Tür abzulegen oder einem angeblichen Polizeibeamten an der Wohnungstür zu übergeben. In einem Fall forderten die Täter das Opfer sogar auf, über Notruf nachzufragen, ob dieses Vorgehen in Ordnung ist und seine Richtigkeit hat. Den Tätern gelang es, die Leitung zu halten. Als das Opfer dann – ohne selbst den Hörer aufgelegt zu haben – den Notruf wählte, landete es wieder bei den Betrügern. Später rief das Opfer aber nochmals den Notruf an und sprach durch diesen Umstand doch noch mit der richtigen Polizei. So kamen die Ermittlungen in Gang. Der Betrug an diesem Opfer war damit verhindert. Im Zuge der Ermittlungen erhielt die Polizei den Hinweis, dass ein weiteres Opfer in Blaubeuren in die Falle der Täter gegangen sein könnte. Sofort fuhren Ermittler nach Blaubeuren. Sie erkannten einen Mann, der sich am Haus der Seniorin verdächtig verhielt. Offenbar kamen die Polizisten gerade noch rechtzeitig: Die Seniorin hatte bereits Schmuck und Geld bereitgelegt und sollte ihn wenige Minuten später übergeben. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass der Festgenommene, ein 38-Jähriger aus Ulm, die Wertsachen im Auftrag seiner Mittäter in der Türkei abholen sollte. In seiner Wohnung fanden die Ermittler verschiedene Beweismittel, die diesen Verdacht erhärteten. Auf Antrag der Ulmer Staatsanwaltschaft erging deshalb durch den zuständigen Richter am Amtsgericht ein Haftbefehl gegen den Türken. Die weiteren Ermittlungen, auch zu den Hintermännern, dauern derzeit noch an.

Hinweis:
Noch immer werden fast täglich Menschen in der Region von falschen Polizisten angerufen. Die Polizei rät, solche Gespräche sofort und insbesondere durch eigenes Auflegen zu beenden und nach einer kurzen Wartezeit über die Notrufnummer 110 die richtige Polizei einzuschalten. Mehr Tipps unter www.polizei-beratung.de.

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