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Ermittlungserfolg: Nach Brandanschlag in Ulm weitere drei Männer in Haft

Nach dem Brand in der Ulmer Schillerstraße am 19.03.2018 stehen, nach der Festnahme von vier Männern am 04.04.2018, nun weitere drei Männer unter schwerem Verdacht und wurden festgenommen.

Der Brand war gegen 03.00 Uhr von Zeugen bemerkt worden. Eine Streife der Polizei war schnell vor Ort, löschte das Feuer sofort und leitete Fahndungsmaßnahmen ein.

Kriminaltechniker sicherten die Spuren der Tat. Aufgrund des Verdachts, dass es sich um eine politisch motivierte Straftat handeln könnte, übernahm die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Stuttgart die Ermittlungen und die Kriminalpolizei bildete eine Ermittlungsgruppe.

Nach ersten Erkenntnissen aus der Spurensicherung traf eine der Flaschen, die mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllt war, ein Fenster im Erdgeschoss des Hauses, hinter dem sich ein Raum des Moscheevereins befindet. Das Glas hielt stand, die Flasche fiel zu Boden und ging dort in Flammen auf. Staatsanwaltschaft und Polizei gehen davon aus, dass der Angriff gegen den Moscheeverein gerichtet war. Angesichts dessen, dass sich zur Tatzeit acht Menschen im Gebäude befanden, ermitteln die Behörden wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung.

Am vergangenen Mittwoch, 04.04.2018, wurden durch die Polizei vier Männer wegen des dringenden Tatverdachts festgenommen und nachfolgend dem Haftrichter vorgeführt. Gegen alle vier erließ der zuständige Richter am Donnerstag Haftbefehl. Die vier Syrer im Alter zwischen 18 und 27 Jahren befinden sich seitdem in Justizvollzugsanstalten.

Nun klickten bei drei weiteren Tatverdächtigen die Handschellen
Die intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizei führten am Donnerstag, 05.03.2018, zur Festnahme dreier weiterer Männer. Den Männern wird vorgeworfen, an der Herstellung der später verwendeten Brandsätze beteiligt gewesen zu sein. Die Polizei durchsuchte am Donnerstagmorgen die Wohnungen der Männer in Neu-Ulm und dem Landkreis Dillingen.  Dabei wurden die 21 und 23 Jahre alten Syrer und der 34 Jahre alte Türke, allesamt kurdischer Volkszugehörigkeit, festgenommen. Sie wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart noch am selben Tag dem zuständigen Richter vorgeführt, der die Haftbefehle in Vollzug setzte. Die Männer befinden sich jetzt ebenfalls in Justizvollzugsanstalten.

Polizei geht von insgesamt sieben tatbeteiligten Personen aus
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittlungsgruppe waren an dem Brandanschlag auf den Moscheeverein in Ulm sieben Personen beteiligt. Die konsequente und intensive Ermittlungsarbeit der Ermittlungsgruppe bei der Kriminalpolizei Ulm führte nun zum Ermittlungserfolg. Den sieben Tatverdächtigen, denen die Begehung beziehungsweise Beteiligung an den Verbrechenstatbeständen des versuchten Mordes und versuchter Brandstiftung vorgeworfen wird, drohen bei einer Verurteilung mehrjährige Haftstrafen. Einer der Männer hat die Tat inzwischen gestanden. Die anderen schweigen zu den Vorwürfen.

Ist die türkische Militäroffensive auf Afrin das Tatmotiv?
Das Tatmotiv dürfte nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen und der Aussage eines der Tatverdächtigen in der türkischen Militäroffensive auf Afrin zu sehen sein. Die Ermittlungen, schwerpunktmäßig die Auswertung beschlagnahmter Mobiltelefone und anderer elektronischer Speichermedien, dauern noch an.

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