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Göppingen und Ulm: Betrüger geben sich als Polizisten aus

Ihr Vermögen büßte eine 77-Jährige am Dienstag, den 29.06.2021, in Göppingen ein. Zehn Bewohner kannten die Betrugsmasche.

Geld und Schmuck vor die Türe gelegt
Gegen 13.30 Uhr klingelte bei einer Göppingerin das Telefon. Der Anrufer gab sich als Polizist aus und teilte der Frau mit, dass bei ihr eingebrochen werden könnte. Nun wolle er Schmuck und Geld auf Echtheit überprüfen. Er forderte die 77-Jährige auf, Geld vor die Tür zu legen. Die Frau tat wie ihr geheißen, da ihr versprochen wurde, die Wertgegenstände nach der Kontrolle wiederzubekommen. Sie ließ den Unbekannten ins Haus, der die Sachen nahm. Als der vereinbarte Rückruf bis in die Abendstunden nicht erfolgte, wurde die Frau misstrauisch und rief die Polizei. Die hat nun die Ermittlungen nach dem Täter aufgenommen.

Weitere Betrugsanrufe im Raum Göppingen
Auch bei zehn weiteren Bewohnern in Göppingen, Zell unter Aichelberg und Beimerstetten klingelte zwischen 12.30 und 15.30 Uhr das Telefon. Die Anrufer gaben sich als Polizisten aus und versuchten mit angeblichen Einbrüchen in der Nachbarschaft und damit verbundenen Vorsichtsmaßnahmen die Bewohnerinnen im Alter zwischen 65 und 92 Jahren zur Herausgabe von Wertgegenständen zu bewegen. Die Seniorinnen war clever genug und kannten die Masche. Sie beendeten die Gespräche und riefen die echte Polizei. Die hat nun die Ermittlungen aufgenommen.

Das Polizeipräsidium Ulm hat einen besonderen Fokus auf Betrugsdelikte, vor allem auf Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, bei denen Täter bei ihren Opfern anrufen und sich als Polizist oder Verwandter ausgeben. Im vergangenen Jahr verursachten die Täter bei ihren Opfern über zwei Millionen Euro Schaden. 2019 betrug er noch etwa 400.000 Euro. Vergangenes Jahr kam es in 68 Fällen zur Übergabe von Geld oder Wertsachen, im Vorjahr fand bei 31 Taten eine Übergabe statt. Seit Jahren geht die Polizei entschlossen gegen die Betrüger vor und setzt dabei mit ihren Partnern verstärkt auf Prävention. Die Zahlen zeigen jedoch, dass manche Menschen bestimmte Betrugsmaschen noch nicht kennen. Deswegen wird die Polizei in ihren Pressemitteilungen weiterhin über die Betrugsmasche aufklären.

Tipps der Polizei: Häufig treiben Betrüger als falsche Polizisten ihr trügerisches Spiel mit älteren Menschen. Sie bringen sie um ihre Ersparnisse und Wertgegenstände. Die Täter geben sich als Polizeibeamte aus. Die Betrüger täuschen oft vor, über den Notruf „110“ anzurufen. Die Internettelefonie ermöglicht den Betrügern im Display jede beliebige Rufnummer anzeigen zu lassen. Damit täuschen sie eine falsche Identität vor. Um sich vor der Betrugsmasche „falscher Polizeibeamter“ zu schützen, rät die Polizei:

  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen.
  • Legen Sie den Hörer auf. So werden Sie Betrüger los.
  • Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach Geld oder persönlichen Daten.
  • Wählen Sie selbst die 110 und teilen Sie den Sachverhalt mit.
  • Benutzen Sie nicht die Rückruftaste.
  • Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Die Betrüger suchen in Telefonverzeichnissen vor allem nach Vornamen, die auf ältere Personen hindeuten. Stellen Sie sicher, dass im Telefonbuch nur ihr Nachname und höchstens der erste Buchstabe des Vornamens steht.
  • Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen.

Geben Sie bitte diese Tipps in Ihrem Familien- und Freundeskreis weiter. Weitere Informationen zum Thema „falscher Polizeibeamter“ finden Sie unter www.polizei-beratung.de.

 

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