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Polizeipräsidium Ulm: Aktion „Sicherer Schulweg“ – Die Polizei sorgt für Sicherheit in der Region

Zu Beginn des Schuljahres sind wieder mehr Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr unterwegs. Manche Kinder sicher das erste Mal allein. Angesichts dessen starten die Polizei und ihre Sicherheitspartner auch in diesem Jahr wieder die Aktion „Sicherer Schulweg“. Damit machen sie auf die Gefahren für junge Menschen im öffentlichen Verkehrsraum aufmerksam.

Die Polizei kontrolliert dabei verstärkt den Verkehr an Schulen und den Schulwegen, Kindergärten, an Haltestellen und Überwegen und geht konsequent gegen Verstöße vor. Die Beamten haben ein besonderes Augenmerk darauf, ob Kinder und Erwachsene im Fahrzeug angegurtet sind, Fahrerinnen und Fahrer die Geschwindigkeiten beachten und ordnungsgemäß parken oder halten. Auch die Verkehrstauglichkeit von Fahrrädern haben sie im Blick. Zusätzlich kontrolliert die Verkehrspolizei Schulbusse.

Wie wichtig die Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer ist, zeigt die Statistik: Im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm ereigneten sich im Schuljahr 2021/2022 insgesamt 19 Unfälle im Zusammenhang mit dem Schulweg von Kindern und Jugendlichen. Zwar sind das sechs Unfälle weniger als im Schuljahr zuvor. Dennoch wurden dabei 16 Menschen leicht und zwei schwer verletzt, darunter sechs Kinder und fünf Jugendliche. An den 19 Unfällen waren 15 Autos beteiligt, sieben Unfälle wurden von Autofahrenden verursacht. Eine Person entfernte sich unerlaubt mit seinem Pkw von der Unfallstelle, nachdem er einen Fußgänger beim Überqueren der Fußgängerfurt gestreift hatte.

Damit Schülerinnen und Schüler sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen, müssen sich alle Verkehrsteilnehmer aufmerksam und vorausschauend im Straßenverkehr bewegen. Nehmen Sie Rücksicht auf unsere Kinder.

Tipps für einen sicheren Schulweg:

  • Eltern sollten gemeinsam mit ihren Kindern bereits vor Schulbeginn den gesamten Schulweg gehen. Achten Sie dabei auf markante Stellen wie Ampeln, Kreuzungen oder Zebrastreifen. Am besten üben Sie den Schulweg an einem normalen Werktag unter realistischen Bedingungen. Informieren Sie sich in der Schule oder im Rathaus ihrer Heimatgemeinde über einen „Schulwegplan“ mit empfohlenen Schulwegen. Darin werden Problem- und Gefahrenstellen aufgezeigt und Möglichkeiten, diese zu umgehen. Durch helle Kleidung und Reflektoren sind die Kinder gerade in der dunklen Jahreszeit besser erkennbar.
  • Erwachsene, die sich selbst an die Verkehrsregeln halten und zum Beispiel nur bei Grün über die Straße gehen, tragen wesentlich zur Verkehrserziehung der „Neulinge“ im Straßenverkehr bei. Zeigen Sie ihren Kindern, dass manchmal längere Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen, um die Straße sicher zu überqueren. Auch ist es wichtig, dass Kinder aufmerksam nach links, nach rechts und wieder nach links schauen, bevor sie eine Straße überqueren.
  • Sichern Sie ihr Kind richtig, wenn Sie es im Auto zur Schule fahren. Dazu gehört, dass neben dem richtigen Kindersitz der Sicherheitsgurt angelegt ist. Ein Kindersitz ist bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, wenn Kinder kleiner als 150 cm sind, ein Muss. Unterschätzen Sie nicht die Gefahren der Kräfte, die bei einem Aufprall auf die Insassen wirken. Bei einem Aufprall mit Tempo 50 „wiegt“ jeder Insasse kurzzeitig das 30-fache seines Körpergewichts. Ein ca. 30 kg schweres Kind wird ungesichert zum „Geschoss“ von bis zu 900 Kilogramm! Ein Aufprall mit 15 km/h kann für Kinder deshalb bereits tödlich sein. Ohne Kindersitz entspricht ein Aufprall mit 50 km/h einem Sturz aus dem 3. Stock auf Beton.
  • Wildes Parken und Halten vor der Schule durch „Elterntaxis“ versperrt sowohl Autofahrern die Sicht auf Kinder als auch den Kindern die Sicht auf fahrende Autos. Parken Sie nicht auf Geh- oder Radwegen und halten Sie sich an Halteverbote. Sie sind dafür da, die Wege sicherer zu machen. Lassen Sie ihr Kind an vorgesehenen Parkbuchten zum Gehweg hin aus- und einsteigen.
  • Bedenken Sie, dass nach Ansicht von Verkehrsexperten der Polizei auch erlaubte 30 km/h zu schnell sein können, wenn Sie während der Fahrt plötzlich auf eine Situation reagieren müssen. Besonders gefährlich ist es für Kinder, die auf dem Gehweg oder neben der Fahrbahn spielen.
  • Den Weg zur Schule sollten die Kinder mit einem Fahrrad erst nach bestandener Radfahrausbildung antreten. Die Polizei empfiehlt dringend, einen Fahrradhelm aufzusetzen. Das Rad sollte verkehrssicher ausgestattet sein. Dazu gehören neben der Beleuchtung auch Schutzbleche, eine Klingel und funktionsfähige Bremsen. Viele Kinder beherrschen zwar das Fahrrad auch ohne Radausbildung, allerdings fehlt es ihnen am notwendigen Gefahrenbewusstsein.
  • Schubsen, Raufen, Drängeln ist an der Bushaltestelle tabu. Wichtig ist, dass die Kinder einen Abstand zum Fahrbahnrand und dem heranfahrenden Bus einhalten. Nach dem Aussteigen soll die Fahrbahn erst dann überquert werden, wenn der Bus die Haltestelle wieder verlassen hat. Gleiches gilt auch beim Aussteigen aus dem Auto.
  • Auch Autofahrer müssen an Bushaltestellen besonders vorsichtig sein, wenn dort Kinder warten, ein- oder aussteigen. Hier schreibt die Straßenverkehrsordnung langsames und bremsbereites Fahren vor. Beim Annähern des Busses an die Haltestelle mit Warnblinklicht darf nicht überholt werden. Wenn der Bus mit Warnblinklicht an der Haltestelle steht, darf maximal mit Schrittgeschwindigkeit (in beiden Fahrtrichtungen) vorbeigefahren werden.

Weitere Informationen und Tipps zum sicheren Schulweg finden Sie im Internet unter: www.gib-acht-im-verkehr.de www.schuetze-dein-bestes.de www.schule-bw.de

Die Zahlen in den Landkreisen:

Landkreis Biberach:
Im Schuljahr 2021/2022 ereigneten sich insgesamt fünf Schulwegunfälle. Vier Menschen wurden dabei leicht verletzt, darunter zwei Kinder.

Ulm und Alb-Donau-Kreis:
Im Schuljahr 2021/2022 ereigneten sich insgesamt neun Schulwegunfälle. Acht Menschen wurden dabei leicht und einer schwer verletzt, darunter fünf Kinder.

Landkreis Göppingen:
Im Schuljahr 2021/2022 ereigneten sich insgesamt vier Schulwegunfälle. Drei Menschen wurden dabei leicht und einer schwer verletzt, darunter drei Kinder.

Landkreis Heidenheim:
Im Schuljahr 2021/2022 ereignete sich ein Schulwegunfall, bei dem ein Kind leicht verletzt wurde.

Weitere Informationen und Tipps zum sicheren Schulweg und zu den Kampagnen der Verkehrssicherheitsaktion „GIB ACHT IM VERKEHR“ sowie dem interministeriellen Landesprogramm „Aktiv zu Schule“ sind im Internet unter www.gib-acht-im-verkehr.de oder www.aktiv-zur-schule-bw.de zu finden.

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