Kreis Dillingen: Vermehrt Unfälle mit Wildtieren
In der Nacht vom 14.05.2020 auf den 15.05.2020 kam es im Bereich der Polizeiinspektion Dillingen zu insgesamt sechs Verkehrsunfällen, bei denen Fahrzeuge mit Rehwild zusammenstießen.
Im Bereich Oggenhausen prallte am 15.05.2020 gegen 05.00 Uhr ein Pkw-Fahrer gegen ein Reh, dabei entstand ein Sachschaden von ca. 1000 Euro. Das Reh lief nach dem Zusammenstoß weiter.
Bei Diemantstein verendete ein Reh, nachdem es am 14.05.2020 gegen 22.15 Uhr über die Kreisstraße DLG 5 lief und von einem Pkw erfasst wurde. Auch hier entstand ein Sachschaden von ca. 1000 Euro.
Am 14.05.2020 gegen 21.30 Uhr touchierte eine Pkw-Fahrerin auf der Weisinger Straße ein querendes Reh, welches anschließend davonsprang. Am Pkw entstand ebenfalls ein Sachschaden von ca. 1000 Euro. Fast zeitgleich prallte auf der Staatsstraße 2028 bei Aislingen ebenfalls ein Reh mit einem Pkw zusammen. Das Fahrzeug war anschließend nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Es entstand ein Sachschaden von rund 1000 Euro. Ein nachfolgender Pkw wurde ebenfalls leicht beschädigt, nachdem er über die abgefallenen Fahrzeugteile gefahren war. Es entstand ein Schaden von ca. 500 Euro. Das Reh verendete noch an der Unfallstelle.
Zu einem weiteren Unfall kam es am 14.05.2020 gegen 21.30 Uhr auf der Staatsstraße 2025 zwischen Oggenhausen und Staufen, als ein Pkw-Fahrer mit einem querenden Reh zusammenprallte. Das Tier wurde auf die Gegenfahrbahn geschleudert, wo es von einem entgegenkommenden Pkw ebenfalls angefahren wurde. An den Fahrzeugen entstand ein Sachschaden von etwa 2000 Euro.
Am 15.05.2020 hörte gegen 00.10 Uhr eine Anwohnerin der Dorfstraße im Ortsteil Hinterried einen lauten Knall und begab sich daraufhin auf die Straße. Dort konnte sie ein stark verletztes Reh finden, dass offensichtlich zuvor angefahren und einfach zurückgelassen wurde. Das stark blutende Tier hatte sich anschließend noch versucht, von der Straße zu schleppen. An der Unfallstelle konnten von den hinzugerufenen Polizeibeamten zahlreiche Teile eines Pkws aufgefunden werden. Das Tier wurde von einem Jäger erlöst.
Bei den Wildunfällen entstanden Sachschäden von insgesamt etwa 6.500 Euro.
Polizei mahnt zur Vorsicht
In diesem Zusammenhang bittet die Polizei Dillingen erneut um erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Gerade in der Dämmerung und in den Abendstunden laufen die scheuen Waldbewohner zur Futtersuche aus den geschützten Waldbereichen. Besonders auf Straßen, die entlang und durch Waldgebiete führen, aber auch an Übergängen von bewaldeten Flächen auf Felder und Wiesen müssen Verkehrsteilnehmer vermehrt auf plötzlichen Wildtierwechsel gefasst sein. Daher sollte grade in diesen Bereichen das Tempo verringert und besonders auf Wild geachtet werden, dass sich in der Nähe der Fahrbahn aufhält. Bei frühzeitigem Erkennen von Wildtieren sollte das Fernlicht ausgeschalten und mit verringerter Geschwindigkeit herangefahren werden, damit die Tiere nicht auf der Fahrbahn verharren. Oft hilft auch ein kurzes Hupen, um die Tiere von der Fahrbahn zu verscheuchen. Es muss immer damit gerechnet werden, dass sich mehrere Tiere in der Nähe aufhalten, daher sollte mit gebotener Vorsicht weitergefahren werden.
Kommt es dennoch zu einem Unfall kommen, ist jeder Verkehrsteilnehmer verpflichtet, dies der Polizei oder dem zuständigen Jagdrevierbesitzer zu melden. Vor allem bei verletzen Tieren, die von der Unfallstelle weglaufen ist dies besonders wichtig, um dem Tier unnötige Qualen zu ersparen. Sollte das Tier nicht von der Fahrbahn entfernt werden können, so ist die Unfallstelle abzusichern um dafür zu sorgen, dass kein weiterer Verkehrsteilnehmer verunglückt.