Gemeinden & LandratsämterGesundheitLandkreis Dillingen a. d. DonauRegionalnachrichtenTOP-Nachrichten

Landkreis Dillingen: Gesundheitsbericht 2020 veröffentlicht

Das Landratsamt Dillingen veröffentlichte am heutigen 05.01.2021 den Gesundheitsbericht 2020 für den Landkreis Dillingen a.d.Donau.

Mit der Entwicklung der Sterblichkeit, der hausärztlichen Versorgung und der Geburten im Landkreis Dillingen sowie weiteren Themen befasst sich der Gesundheitsbericht für das Jahr 2020. Der Bericht wurde in Auszügen bei der letzten Gesundheitskonferenz vorgestellt und von der Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus beim Landratsamt auf der Homepage www.landkreis-dillingen.de unter der Rubrik „Gesundheit & Soziales“ veröffentlicht.

Erfreulich ist, dass die vorzeitige Sterblichkeit zwischen 2013 und 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau gesunken ist und im Jahr 2017 damit unter dem schwäbischen und bayerischen Durchschnitt lag. Als vorzeitige Sterbefälle und in vielen Fällen als vermeidbar gelten Sterbefälle unter 65 Jahren. Sie sind ein Indiz für erhöhte Gesundheitsrisiken. Hauptgründe für die vorzeitig verlorenen Lebensjahre sind dabei Krankheiten, Unfälle und der Konsum von Rauschmitteln. Eine entsprechende Vorsorge und eine ausreichende ärztliche Versorgung können dazu beitragen, die vorzeitige Sterblichkeit zu senken.

Etwas mit Sorge haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gesundheitskonferenz die Auswertung der Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen im Landkreis Dillingen a.d.Donau für das Schuljahr 2018/2019 zur Kenntnis genommen. Allein 12,6 % der Kinder galten zu diesem Zeitpunkt als übergewichtig oder fettleibig. Die aktuellsten zur Verfügung stehenden Vergleichsdaten für den Nachbarlandkreis Donau-Ries sowie Schwaben und Bayern liegen für das Schuljahr 2015/2016 vor und zeigen, dass der Anteil der übergewichtigen und fettleibigen Kinder im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Schuljahr 2015/2016 deutlich über dem schwäbischen und bayerischen Schnitt lag.

Bezüglich der hausärztlichen Versorgung gilt der Landkreis Dillingen nach den Berechnungen der kassenärztlichen Vereinigung Bayern als „regelversorgt“. Dabei legt die sogenannte Verhältniszahl fest, für wie viele Einwohnerinnen und Einwohner eine Hausarztärztin bzw. ein Hausarzt vorhanden sein soll und bestimmt den Versorgungsgrad der Region. Im hausärztlichen Planungsbereich Dillingen liegt die Verhältniszahl der zu versorgenden Einwohnerinnen und Einwohner pro Hausarztärztin/pro Hausarzt bei 1.748,47 und für den Planungsbereich Lauingen bei 1.695,89, während die Basis-Verhältniszahl 1.609 beträgt.

Die erhöhte Verhältniszahl ist auf einen Morbiditätsfaktor in der Berechnung zurückzuführen. Durch den Morbiditätsfaktor fließt die Krankheitslast einer Region in die Berechnung ein. So sollen Regionen mit überdurchschnittlich alter und morbider Bevölkerung mehr Ärzteinnen/Ärzte und Regionen mit überdurchschnittlich junger und gesunder Bevölkerung weniger Ärzteinnen und Ärzte zur Verfügung haben. In die Berechnung werden auch atypische Hausärzteinnen und Hausärzte, z.B. ohne Hausbesuchstätigkeit, mit einbezogen und deshalb ein hausärztlicher Vollversorgungsauftag, sofern er erfüllt wird, nicht erfasst.

Das Durchschnittsalter der Hausärztinnen und Hausärzte im Landkreis beträgt im Planungsbereich Dillingen 53,2 Jahre und im Planungsbereich Lauingen 57,2 Jahre. Mehr als ein Drittel davon sind über 60 Jahre alt. Im bayerischen Schnitt sind die Hausärztinnen und Hausärzte 55,2 Jahre alt.

Die Versorgungsdichte an Psychologischen Psychotherapeuteninnen und Psychotherapeuten hat sich zwischen 2015 und 2019 leicht verbessert. Im Vergleich mit Schwaben und Bayern kommen auf eine Psychologische Psychotherapeutin/ einen Psychologischen Psychotherapeuten im Landkreis Dillingen weit mehr Einwohnerinnen und Einwohnern als im bayerischen und schwäbischen Durchschnitt. Die Versorgungsdichte mit Kinder- und Jugendpsychotherapeuteninnen und Kinder- und Jugendpsychotherapeuten hat sich zwar in den letzten Jahren etwas verbessert, liegt jedoch noch unter dem schwäbischen und bayerischen Durchschnitt.

Erfreulich ist außerdem, dass die Anzahl der Lebendgeborenen je 1.000 Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren im Zeitraum zwischen 2013 und 2017 fast kontinuierlich angestiegen ist. Sie liegt jedoch noch unter dem Wert der Vergleichsregionen Landkreis Günzburg, Landkreis Donau-Ries, Schwaben und Bayern. Die Anzahl der Krebsneuerkrankungen ist zwischen 2011 und 2015 tendenziell gesunken. Im Jahr 2015 liegen die gemeldeten Neuerkrankungen an bösartigen Neubildungen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Landkreis Dillingen a.d.Donau unter dem schwäbischen und bayerischen Durchschnitt.

Zusammenfassend benötigen bestimmte Entwicklungen einer besonderen Aufmerksamkeit. Dazu zählen:

  • der Anstieg der pflegebedürftigen Menschen, wie in fast ganz Bayern
  • die Anzahl der Suizidsterbefälle, die im Zeitraum zwischen 2007 und 2016 gestiegen ist und über dem Wert in den Vergleichsregionen liegt
  • die Herzinfarkte; die Anzahl der Krankenhausfälle nach Herzinfarkt sind zwischen 2013 und 2017 fast kontinuierlich gestiegen und liegen über dem Wert in den Vergleichsregionen
  • der Anteil der übergewichtigen und fettleibigen Kinder; im Zeitraum zwischen 2014 und 2018 schwankt der Wert zwischen 12 und 14 %. 2015/2016 lag der Wert über dem der Vergleichsregionen.

„Gemeinsames Ziel der GesundheitsregionPlus muss sein, dass wir die Aktivitäten der regionalen Akteure im Gesundheitsbereich bündeln, um die Gesundheitsvorsorge und -versorgung auf Landkreisebene in den genannten Bereichen weiter zu verbessern“, betont Landrat Leo Schrell.

Der gesamte Gesundheitsbericht 2020 ist auf der Landkreishomepage (www.landkreis-dillingen.de – Gesundheit & Soziales PDF 1,31 MB) eingestellt. In Teil A sind allgemeine Bevölkerungs- und Gesundheitsdaten und in Teil B weitere Daten zur Gesundheitsversorgung dargestellt. Die letzte Seite beinhaltet eine Zusammenfassung von allen wichtigen Entwicklungen.

Ähnliche Artikel

Werbeblock erkannt

Sie können untere Nachrichten und Meldungen nur mit deaktiviertem Webeblocker lesen. Wir stellen unsere Meldungen für sie kostenfrei zur Verfügung, dann ist es nur fair, wenn wir mit Werbung uns versuchen, zu finanzieren.