Alb-Donau-Kreis & UlmLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis BiberachLandkreis Dillingen a. d. DonauLandkreis Donau-RiesLandkreis GöppingenLandkreis GünzburgLandkreis HeidenheimLandkreis LindauLandkreis Neu-UlmLandkreis Oberallgäu & KemptenLandkreis Ostallgäu & KaufbeurenLandkreis und Stadt AugsburgLandkreis Unterallgäu und MemmingenRegionalnachrichtenWeitere News

Tipps nach Diebstählen und Einbrüchen in Hofläden und Selbstvermarkter-Verkaufsstellen

Die Fachberaterin Sandra Gartner der Kripo Dillingen gibt Tipps für sicherheitstechnische und verhaltensorientierte Prävention nach der festgestellten Häufung von Diebstählen und Einbrüchen in Hofläden und Selbstvermarkter-Verkaufsstellen.

Regionale Produkte boomen. Der Einkauf beim Bauern nebenan, am Gemüsestand des Erzeugers am Straßenrand, sowie dem Erdbeer- oder Blumenfeld ist nicht nur im Trend, sondern auch umweltbewusst, ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Immer mehr Landwirte und Gärtner vertrauen den Kunden und stellen ihre Produkte öffentlich am Acker, Feldscheunen, Straßenständen oder im Hofladen zum Verkauf. Verkaufspersonal wäre unrentabel, weshalb die Produzenten den Käufern meist blind vertrauen und Selbstbedienung anbieten. Dieses Vertrauen wird in der Regel auch nicht enttäuscht. Die Mehrzahl der Kunden bezahlt den auf einem Schild angeschriebenen Preis ehrlich. Einige wenige meinen offenbar dennoch nicht bezahlen zu müssen, andere hingegen brechen die dort angebrachten Kassen, teilweise sogar mit erheblicher krimineller Energie und massivem Aufwand, auf bzw. entwenden diese ganz. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord – insbesondere im Landkreis Donau-Ries – häufen sich im Moment diese Art von Diebstahls- und Einbruchsfällen, welche keinesfalls als Kavaliersdelikt gelten und konsequent strafrechtlich verfolgt werden. Nachfolgende Tipps der Polizei geben Hilfestellung, wenn es um die Fragen geht: Wie gelingt es, unehrliche Kunden zu überführen oder Diebe von der Tat abzuhalten? Wie kann man die dort angebrachten Kassen vor unbefugtem Zugriff schützen?

Feldverkauf:
Wenn möglich sollte die Verkaufsstelle so aufgestellt werden, dass diese von Wohngebäuden oder viel befahrenen Straßen aus einsehbar ist. Auch der Ackerbewuchs, z. B. hoher Mais, welcher die Sicht behindern könnte, sollte beachtet werden. Kassen, die im Außenbereich angebracht sind, sollten aus stabilem Material sein und auf oder in schweren Gegenständen wie z. B. Betonblocks oder Naturstein-Findlingen befestigt werden. Ein Abschrauben, Abschlagen oder Absägen der Behälter sollte nicht möglich sein. Im Handel sind auch fertige Kassensysteme für diese Zwecke zu finden, welche jedoch meist nicht unabhängig geprüft sind.

Hofverkaufsstellen:
Öffnungszeiten sollten wohl bedacht sein. Im Sommer wäre es denkbar, eine Öffnungszeit von 06.00 – 22.00 Uhr zu wählen, im Winter könnte die Zeit auf 08.00 – 18.00 Uhr verkürzt werden. Spätestens vor Ladenschluss, aber auch zwischendurch, sollten sämtliche Einnahmen entnommen werden. Zufahrts- und Zugangswege müssen so gestaltet sein, dass Kunden gesehen werden. Eine Einfriedung oder Absperrung mit einem Zaun wäre hier sinnvoll. Räume sollten mit den Eingängen zu Wohngebäuden hin gewählt werden. Dies erhöht das Entdeckungsrisiko. Stabile Kassen sollten immer massiv in Wand oder Boden befestigt sein. Hierzu müssen widerstandsfähige Schlösser verwendet werden, die es auch geprüft und zertifiziert zu kaufen gibt. Evtl. können auch gut befestigte, sogenannte „Abwurf-Tresore“ angebracht werden, wie sie an Supermarktkassen zum Einsatz kommen. Verkaufsautomaten sollten mechanischen Widerstand gegen Aufbrüche mit einfachem Werkzeug bieten. Zudem können auch Alarmsysteme integriert werden.

Für alle Verkaufsstellen gilt:
Nicht einsehbare Kassen sollten regelmäßig geleert („abgeschöpft“) werden, so dass zumindest kein hoher Entwendungsschaden entsteht. Eine gute Beleuchtung ist ebenfalls wichtig und kann eine abschreckende Wirkung erzielen, da Täter eher im Verborgenen agieren. Videokameras schrecken zumindest ortskundige Täter und Gelegenheitsdiebe ab, wenn diese sichtbar (allerdings nur auf Privatgrund) angebracht werden. Kameras sollten jedoch über das Mobilfunknetz oder sonstige sichere Verbindungen Bilder oder Videosequenzen sofort per Mail an den Besitzer versenden, damit Beweisfotos oder -videos bei Diebstahl der Kameras extern gesichert sind. Bringen Sie die Kameras immer so an, dass sie nicht manipuliert oder sogar demoliert werden können, bzw. eine Jacke darüber geworfen werden kann, um das Bild zu stören. Kassen können mit einfachen akustischen Alarmgebern abgesichert werden, welche ein lautes Signal beim Entwendungs- oder Öffnungsversuch abgeben. Stellen Sie sich bitte bei verdächtigen Wahrnehmungen der Polizei als Zeuge zur Verfügung. Ihre Aussage kann für das Ermittlungsverfahren von großer Bedeutung sein.

Ähnliche Artikel

Werbeblock erkannt

Sie können untere Nachrichten und Meldungen nur mit deaktiviertem Webeblocker lesen. Wir stellen unsere Meldungen für sie kostenfrei zur Verfügung, dann ist es nur fair, wenn wir mit Werbung uns versuchen, zu finanzieren.