10 Fahrzeuge, 60 Feuerwehrkräfte mit viel Know-how und Technik
Feuerwehr Günzburg übte und stellte das erarbeitete Einsatzstellenfunk-Konzept auf die Probe.
Trotz der vielen Einsätze, die die Freiwillige Feuerwehr Günzburg jährlich leisten muss – im Jahr 2013 waren es 440 Einsätze und 9455 Gesamteinsatzstunden – bleiben Übungen notwendig und wichtig. Am Donnerstagabend fand im Günzburger Industriegebiet eine Großübung bei der Fa. Gröger in der Daimlerstraße statt. Feuerwehrfahrzeuge der Günzburger Wehr nahmen hierzu Aufstellung in der Lochfelbenstraße und wurden dann, vom Einsatzleiter und Kommandanten Christian Eisele, nach Bedarf an das Übungsobjekt abgerufen.
Vier Personen, darunter ein Kind bei Brand vermisst
Mit Blaulicht und Martinshorn fuhr nun ein Fahrzeug nach dem anderen zum angenommenen Übungsszenario. Der Fahrer eines Radladers bekam einen Herzinfarkt und verunfallt in einer Halle, wodurch es zu einem Brand kommt, der sich rasch ausbreitet. Das angebaute Verwaltungsgebäude war verraucht. Vier Personen, darunter ein Kind, wurden vermisst.
Einsatzstellenfunk-Konzept umgesetzt
Erstmals wurde in Günzburg auch das ausgearbeitete Einsatzstellenfunk-Konzept auf die Probe gestellt. Wurde in der Vergangenheit an der Einsatzstelle nur ein Funkkanal für den gesamten Funkverkehr genutzt, sind nun Funkgeräte, welche auf von den Atemschutztrupps genutzt werden, auf einem gesonderten Kanal programmiert. Atemschutzträger sind bei Einsätzen erheblichen Gefahren ausgesetzt. Mussten bei größeren Ereignissen, bei denen es mitunter hektisch auf dem so genanntem „2m-Funk“ zugeht und die Trupps auf Sprechpausen warten mussten um selbst einen Funkspruch absetzen zu können, haben diese nun jederzeit die Möglichkeit ihren jeweiligen Gruppenführer auf dem gesondertem 2m-Funkkanal zu erreichen. Dies kann im Notfall Leben retten. Durch die Trennung auf zwei Kanäle wird der Funkverkehr an der Einsatzstelle entzerrt und eine erhebliche Verbesserung der Sicherheit für die gefährliche Arbeit erreicht. Der Einsatzstellenfunk wird nach und nach auf die Stadtteile ausgedehnt. Auch Leipheim schließt sich dem an. Weitere Wehren wollen folgen.
Gerät nun ein Träger eines Atemschutzgerätes in Not, kann er sicher sein gehört zu werden – ohne warten zu müssen, was verehrend enden könnte. Und das Beste ist, es wurde eingeführt, bevor in Günzburg schlimmes passiert und nicht erst dann, wenn es bereits zu spät ist.
Übung erfolgreich gemeistert
Einfach war es nicht die Personen im Gebäude zu finden, da starker Rauch die Sicht fast unmöglich machte. Auch die für die Rettung richtigen Einsatzmittel mussten überlegt zur Anwendung kommen. Die Einsatzstelle wurde in mehrere Abschnitte unterteilt. Die Wasserversorgung über einen Hydranten wurde auf die Probe gestellt. Am Einsatzleitwagen (ELW) wurde entsprechend geplant um einen Überblick zu erhalten und zu behalten.
Das neue Funk-Konzept, die Personenrettungen und die Einsatztaktiken zeigten am Ende der Übung Erfolg. Zufrieden richtete Kommandant Eisele lobende Worte an seine Mannschaft, die zahlreich mit 60 Kräften zur Übung angetreten war und hob nochmals die Notwendigkeit solcher Übungen hervor.