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Feuerwehren bewältigten drei Übungsszenarien auf Firmengelände

An einer Feuerwehrübung nahmen am 12.10.2017 mehrere Feuerwehren an einer Übung auf einem Firmengelände im Deffinger Industriegebiet teil.
Sowohl für die Firma, auf deren Gelände Einsatzkräfte üben dürfen, als auch für die Kräfte selbst können aus Einsatzübungen wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Zum Einen für die Verantwortlichen eines Betriebes, wie so ein Einsatz ablaufen kann und was die Einsatzkräfte und das eigene Personal fordern und erwarten. Zum Anderen für die Kräfte selbst, über die Besonderheiten, die die jeweilige Firma aufweist.

Am vergangenen Donnerstag stellten sich in der Legoland-Allee in Deffingen Fahrzeuge mehrerer Feuerwehren auf. Gegen 19.15 Uhr wurden vom Einsatzleiter Achim Senser, 2. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg, einzelne Fahrzeuge angefordert. Es wurde angenommen, dass es in der Produktionshalle bei der Firma PERI bei Reparaturarbeiten, bei dem ein Gasbrenner eingesetzt wurde, zu einem Brand mit starker Rauchentwicklung gekommen war. Zwei Arbeiter galten als vermisst. Dies wurde festgestellt, nachdem alle übrigen Mitarbeiter bereits die Halle verlassen hatten und sich am Sammelpunkt trafen. Die anrückenden Feuerwehrfahrzeuge mussten sich zunächst an der Pforte um erste Informationen bemühen. Die ersten Trupps begannen bereits auf der Anfahrt sich mit Atemschutzgeräten auszurüsten. Da Menschenrettung vor Brandbekämpfung geht, wurden als erste Maßnahme die Vermissten gesucht und gerettet. Ebenso bauten die übrigen Feuerwehrler eine Wasserversorgung zur Brandbekämpfung auf. Diese wurde über eine Tragkraftspritzenpumpe aus einem der beiden auf dem Gelände im Boden eingelassenen Löschwasserbehälter mit je 100.000 Litern Wasser hergestellt.
Einsatzübung PERI Günzburg 12102017 65
Die Übung in der Halle war noch in vollem Gange, als im Verwaltungsgebäude ein technischer Defekt simuliert wurde, der zu einem Schwelbrand führte. Das Treppenhaus war stark verraucht (durch eine Nebelmaschine) und schied somit als Fluchtweg für die 10 Mitarbeiter im Gebäude aus. Sie retteten sich auf die Dachterrassen oder konnten ihre Büros erst gar nicht verlassen. Somit wurden vom Einsatzleiter Senser die Drehleiter und weitere Feuerwehrfahrzeuge angefordert. Alle Personen mussten gefunden und über die Drehleiter gerettet werden.

Dem nicht genug, musste ein weiteres Übungsszenario auf dem Firmengelände von den Feuerwehrkräften gelöst werden. Hier wurde eine Situation gestellt, bei dem ein mit Gasflaschen beladener LKW durch überhitzte Bremsen in Brand geriet. Daneben lag eine Puppe, welche den LKW-Fahrer darstellen sollte, der mittels Feuerlöscher versuchte das Feuer einzudämmen. Durch die Hitze platzte ein Reifen, wodurch der LKW-Fahrer weggeschleudert wurde und bewusstlos neben seinem brennenden Fahrzeug lag. Jetzt kamen auch die letzten Feuerwehrkräfte zum Einsatz. Es galt hier die Lage richtig zu erkunden und den Verletzten auch schnell zu finden.
Einsatzübung PERI Günzburg 12102017 53
Kräfte der Kreisfeuerwehrinspektion Günzburg nahmen als Abschnittsbeobachter an den drei letztlich parallel laufenden Übungen teil. Sie bewerteten das von den Kräften geleistete und gaben konstruktive Anregungen. Dabei gab es einiges, dass angesprochen werden musste. Doch sollte dies keine Kritik darstellen, sondern Verbesserungspotenzial aufzeigen. Wichtige Erkenntnisse, sowohl für die Einsatzkräfte, als auch für die Mitarbeiter der Firma. Erkenntnisse, die in einem echten Ernstfall Leben retten können.

Laut Übungsleiter, Stadtbrandinspektor und 1. Kommandant der Feuerwehr Günzburg Christian Eisele, nahmen insgesamt rund 80 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Günzburg, Deffingen, Denzingen, Kleinkötz, Leinheim und der Kreisfeuerwehrinspektion Günzburg an der Übung teil.

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