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Große Katastrophenschutz-Übung bei Firma Rigdon in Günzburg

350 Einsatzkräfte trainieren Ernstfall – Explosion, Brand und zahlreiche Verletzte

Auf dem Gelände der Firma Rigdon in Günzburg fand am vergangenen Samstag, 11.10.2025, eine groß angelegte Katastrophenschutz-Vollübung statt. Rund 350 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Rettungsdienst, Polizei und Katastrophenschutz übten gemeinsam das koordinierte Vorgehen bei einem komplexen Schadensereignis. Unterstützt wurden sie von rund 50 Mimen und Übungspuppen, die realistisch Verletzte darstellten und so für eine intensive Einsatzsituation sorgten.

Explosion mit weitreichenden Folgen

Das angenommene Szenario war anspruchsvoll: Während der Fertigungszeit kam es zu einer Explosion eines Dampfdruckkessels, wodurch eine Erdgasleitung beschädigt wurde. In der Folge entwickelte sich ein Großbrand im angrenzenden Reifenlager, während aus einem Gefahrgut-LKW Flüssigkeit austrat. Insgesamt galten 30 bis 50 Personen als verletzt, teils verschüttet oder bewusstlos.

Realistische Belastung für die Einsatzkräfte

Bereits ab 7 Uhr begannen die Vorbereitungen mit dem Schminken der Mimen. Um 9.30 Uhr startete die Übung offiziell. Die Darsteller setzten die Einsatzkräfte gezielt unter Stress, indem sie lautstark um Hilfe riefen und realistisch Verletzungen darstellten. Die emotionale und körperliche Belastung war hoch – mehrere Helfer gingen bis an ihre Grenzen. Drei Einsatzkräfte erlitten leichte Verletzungen, meist durch Kreislaufprobleme.

Komplexe Lage mit mehreren Einsatzabschnitten

Beteiligt waren Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis, die Integrierte Leitstelle (ILS), die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL), der Gefahrgutzug, der ABC-Zug, das Technische Hilfswerk (THW) sowie Einheiten des Rettungsdienstes. Zu den Aufgaben zählten die Menschenrettung unter Atemschutz, das Abdichten der beschädigten Gasleitung, die Brandbekämpfung, der Gefahrguteinsatz, der Aufbau der Wasserversorgung und die Lageerkundung mittels Drohne.

Auch das Kreiskrankenhaus Günzburg war in die Übung eingebunden. Dort wurde ein abgegrenzter Bereich eingerichtet, um den Ablauf bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) realitätsnah zu proben.
Darüber hinaus nahm auch die Pressestelle des Landratsamtes Günzburg mit zwei Kräften an der Übung teil.

Ein Jahr Vorbereitung für einen Tag voller Erkenntnisse

Die Übung wurde von Bernhard Ziegler und Daniel Höfele geleitet, die sich bereits seit fast einem Jahr mit Planung, Organisation und Ablauf befasst hatten.
Ein besonderer Dank gilt Günther Ihle, Geschäftsführer der Firma Rigdon, der das Betriebsgelände und die Gebäude für die Übung zur Verfügung stellte. Die Vollübung erfolgte im Rahmen der regelmäßig vorgeschriebenen Katastrophenschutzüberprüfungen der Regierung von Schwaben.

Licht und Schatten im Resümee

Gegen 13 Uhr endete die Übung mit einer gemeinsamen Nachbesprechung aller Beteiligten. Die Bilanz fiel insgesamt positiv aus: Die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen funktionierte gut, auch wenn kleinere Schwachstellen offen zutage traten.
„Wer bei einer derart komplexen Großübung einen perfekten Ablauf erwartet, verkennt die Realität“, so die Übungsleitung. Solche Übungen seien dafür da, Abläufe zu prüfen, Kommunikationswege zu verbessern und aus den gemachten Erfahrungen zu lernen.

Nach der Rückführung der Fahrzeuge und Ausrüstung klang der Übungstag bei einem gemeinsamen Mittagessen aus.

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