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Großeinsatz in Offingen: Neun Verletzte durch defekt an Heizung? – Rettungshubschrauber im Einsatz

Landkreis Günzburg

Am späten Mittwochnachmittag, den 5. März 2025, wurde der Rettungsdienst in die Donaustraße in Offingen alarmiert, nachdem mehrere Personen über Benommenheit und Übelkeit klagten. Vor Ort schlugen die CO-Messgeräte der Rettungskräfte an, woraufhin umgehend Großalarm ausgelöst wurde.
Alle sich im Gebäude befindlichen Personen wurden in Sicherheit gebracht, während durch das Einschlagen von Fenstern eine schnelle Erstbelüftung einleitet wurde.

Neun Verletzte nach Gasunfall

Von den acht Bewohnenden des Hauses waren bereits sechs im Freien und wurden von den eingetroffenen Notärzten bereits behandelt. Zwei weitere Menschen konnten von den Beamten der Polizeiinspektion Burgau von außen im Gebäude gesehen werden. Ein Mann lag auf einem Bett, eine Frau saß auf dem Boden. Beide waren nicht mehr ansprechbar und wurden von den Polizeibeamten mit Hilfe von Rettungssanitätern ebenfalls ins Freie gebracht und ärztlich versorgt. Alle acht Bewohnenden wurden mit einem der drei eingesetzten Hubschrauber sowie den Rettungswägen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Lebensgefahr besteht bei keinem der Verletzten, die Personen gelten nach aktuellem Stand als leicht verletzt. Ein Beamter der Polizeiinspektion Burgau begab sich aufgrund einer festgestellten erhöhten Kohlenmonoxidkonzentration im Blut selbständig ins Krankenhaus. Von dort konnte er noch am Abend entlassen werden.

Drei Rettungshubschrauber im Einsatz

Aufgrund der Schwere des Vorfalls wurden mehrere Rettungshubschrauber alarmiert. Der bereits in der Luft befindliche ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 40 aus Augsburg landete zuerst, gefolgt von Christoph 65 aus Dinkelsbühl. Nachdem Christoph 40 mit einem Patienten wieder abhob, konnte Christoph 22 aus Ulm landen. Alle Hubschrauber nutzten einen nahegelegenen Park mit Kneippanlage als Landeplatz.

Feuerwehreinsatz und gefährliche Messwerte

Die Feuerwehren aus Offingen und Schnuttenbach waren angerückt. Ebenso die Kreisbrandinspektion Günzburg und der Fachberater Gefahrgut Albert Müller.  Unterstützt wurden sie von einem Erkundungstrupp des ABC-Messdienstes der CBRN-Einheit des Landkreises Günzburg. Ausgerüstet mit Pressluftatmern führten die Spezialkräfte Messungen im Gebäude durch. Bereits nach dem Betreten schlugen die Geräte Alarm. Besonders alarmierend war der gemessene Wert von über 1500 ppm am Kellerabgang. Zum Vergleich: Die normale Kohlenmonoxid-Konzentration in der Luft liegt bei etwa 0,1 – 0,5 ppm. In Städten, Parkhäusern und Tunneln kann der Wert auch auf 5-15 ppm ansteigen. Die festgestellte Konzentration war somit lebensgefährlich und hätte innerhalb kürzester Zeit zum Tod geführt.

Defektes Abgasrohr als Ursache vermutet

Nach ersten Erkenntnissen könnte ein defektes Abgasrohr der Heizung im Keller für den Gasaustritt verantwortlich sein. Vermutlich war das Rohr nicht mehr korrekt in der Wand befestigt, sodass sich die Abgase, darunter Kohlenmonoxid (CO), im Gebäude ansammelten. Die Feuerwehr setzte Hochleistungslüfter ein, um die Räumlichkeiten zu belüften.

Polizei und weitere Ermittlungen

Die Polizeiinspektion Burgau war mit mehreren Beamten im Einsatz. Unterstützung erhielten sie von der Autobahnpolizei Günzburg und dem Einsatzzug aus Neu-Ulm. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm. Das Wohnhaus ist aktuell nicht bewohnbar. Möglicherweise wird noch ein Sachverständiger zur Ursachenermittlung und Gefahreneinschätzung hinzugezogen.

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