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Günzburg: Sanierung kommunaler Bäder – OB Jauernig schreibt an Schreyer

Mehr Geld vom Land Bayern für die Sanierung kommunaler Bäder Oberbürgermeister Jauernig schreibt an Bauministerin Schreyer

Die Freibadsaison ist in vollem Gang und auch die Corona-Situation lässt noch Treffen in kleineren Gruppen zu Freizeit- und Sportaktivitäten zu. Dadurch könnte der Eindruck entstehen, dass sich auch die Gegebenheiten für die kommunalen Schwimm- und Freibäder normalisiert haben. Diese kämpfen allerdings mit ganz anderen Problemen: den fehlenden Finanzmitteln für dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen.

Mit einem Appell an die für die staatliche Förderung zuständige Bauministerin Kerstin Schreyer hat Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig die aus seiner Sicht viel zu geringe Unterstützung durch den Freistaat beklagt und um Reformen der Zuschussregelungen bei der Sanierung kommunaler Schwimmbäder gebeten. Zugleich trat er an die kommunalen Spitzenverbände, den Bayerischen Städtetag und den Bayerischen Gemeindetag mit der Bitte um Unterstützung seiner Initiative heran.

Ebenso wurde der Verband Kommunaler Unternehmer (VKU) um Schützenhilfe gebeten – schließlich betreiben das Bad mit seinem erheblichem Zuschussbedarf die Stadtwerke Günzburg. Das Kommunalunternehmen ist zu 100 % städtische Tochter.

Das Anfang der 1960er-Jahre errichtete Günzburger Waldbad, ein Freibad auf einem idyllischen 40.000 m² großen, mit Bäumen bewachsenen Grundstück nördlich der Donau, benötigt dringend umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. Die Stadtwerke haben bereits verschiedene Bereiche des beliebten Freibades, wie z.B. das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken sowie Sozial- und Teile von Sanitärräumlichkeiten im Laufe der Jahre ausschließlich mit eigenen Mitteln saniert. Von den Gebäuden sind jetzt einige über 60 Jahre alt. Für einen Ersatz des Zugangsbereichs des Bades mit Außen- und Toilettenanlagen, Lager- und Werkstatträumen sowie des Kiosks sieht ein vor zwei Jahren aufgelegtes staatliches Förderprogramm allerdings nahezu keine Fördermöglichkeiten vor. Unter Nennung der detaillierten Probleme wies der Oberbürgermeister in seinem Schreiben an die Ministerin auf die massiven bürokratischen Hürden bei der Inanspruchnahme staatlicher Förderung hin und bat sie um Prüfung und generell um Erhöhung und Vereinfachung der staatlichen Unterstützung.

Vor allem für Familien mit Kindern seien gerade in Corona-Zeiten Freizeitanlagen wie Schwimmbäder auch eine Bereicherung des Alltags. „In der heutigen Zeit gewinnt der Stellenwert von Freizeiteinrichtungen vor Ort immer mehr an Gewicht“, so der Oberbürgermeister in seinem Brief. Freibäder mit all ihren Bestandteilen seien vor Ort so wichtig und wertvoll.

Nur mit Unterstützung des Freistaats seien die Kommunen in der Lage, diese defizitären Einrichtungen zu erhalten, denen gerade zum Erlernen des Schwimmens eine ganz besondere Bedeutung zukommt.

Durch eine adäquate Förderung sollen die Existenzen der Freizeiteinrichtungen gewahrt werden, die sich ohnehin durch saisonbedingte Einschränkungen bereits in einer wirtschaftlich angespannten Lage befinden.

Der Vorstand des städtischen Kommunalunternehmens und Verantwortlicher für das Waldbad, Lothar Böck, der zusammen mit Jauernig die Initiative vorbereitet hat hofft, dass er in den nächsten Jahren mit Unterstützung des Freistaats zusammen mit dem kommunalen Förderanteil eine zukunftsgerechte Sanierung der Günzburger Badelandschaft angehen kann. „Allein um die jährlichen Defizite aus dem laufenden Betrieb ausgleichen zu können ist schon eine Herausforderung. Bei einer Sanierung geht es nochmal um eine ganz andere Größenordnung. Wir haben mit unserem Waldbad nicht nur ein Freibad, sondern eine Einrichtung der kommunalen Daseinsvorsorge, die wir auch in Zukunft allen Generationen und Gesellschaftsbereichen zur Verfügung stellen wollen“, so Böck.

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