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Kammeltal: Übungsbombe bei Straßenhbauarbeiten in Waldheim gefunden

In Waldheim, Gemeinde Kammeltal, wurde am heutigen Nachmittag, 21.06.2022, bei Arbeiten ein Gegenstand entdeckt, wobei anfangs unklar ist, ob es sich um eine Bombe, oder einen anderen Gegenstand handelt.
Aktuell wird die Kemnater Straße zwischen Ried und Kemnat saniert. Bei Arbeiten am Ortseingang Waldheim, ein Dorf zwischen Ried und Kemnat, wurde beim Baggern ein Gegenstand von der Baggerschaufel erwischt. Der Gegenstand konnte von den Arbeitern nicht eindeutig identifiziert werden, weshalb sie die Arbeiten sofort einstellten. Es bildete sich auch eine Wolke.

Gegen 14.40 Uhr wurden dann die Feuerwehren Behlingen-Ried, Kemnat, Ettenbeuren und Burgau, die Kreisbrandinspektion Günzburg und zwei Fachberater des THW Günzburg alarmiert. Ebenso ein Rettungswagen, ein Leitender Notarzt und die Sanitätseinsatzleitung. Zwei Angehörige der Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landkreis Günzburg waren ebenso angerückt. Die Polizei war neben der Streife der örtlich zuständigen Polizeiinspektion mit weiteren Polizeifahrzeugen und Unterstützungskräften vor Ort gekommen.

Zunächst wurde ein Sicherheitskreis von 30 Metern um den Fundort eingerichtet, aus etwa fünf Häusern rund acht Personen evakuiert und die Straße abgesperrt. Im angrenzenden Wald wurde eine Einsatzleitung aufgebaut, um den Einsatz zu koordinieren. Ein Sprengkommando wurde angefordert.

Als das Fahrzeug der Fachfirma aus München dann vor Ort eintraf, inspizierten die beiden Fachkräfte den Fund und bestätigten eine 75 Kilogramm Übungsbombe, welche mit einer Ampulle mit einer giftigen Flüssigkeit (Phosphor-Cyanid) gefüllt ist, die bei den Baggerarbeiten deutlich beschädigt wurde. Dadurch war auch etwas des Stoffgemisches ausgetreten, womit nun der Boden kontaminiert ist. Dieser muss jetzt ausgehoben und fachgerecht entsorgt werden. Diese Übungsbomben entwickelten beim Aufschlag auf dem ehemaligen Bombenabwurfübungsplatz nach dem Abwurf eine gelbe Rauchwolke, womit dann gesehen werden konnte, wo die Bombe landete, ohne einen Schaden durch eine Detonation in Kauf nehmen zu müssen.

Die Fachkräfte verluden die Bombe nach der Bergung in ihrem VW-Kleinbus und kümmern sich jetzt um die Entsorgung. So konnte gegen 17.10 Uhr Entwarnung gegeben werden. Die zuvor evakuierten und die weiteren Anwohner, die zur Bergung ihre Häuser verlassen mussten, konnten damit wieder in ihre Häuser zurückkehren. Den direkten Anwohnern am Fundort wurde geraten, ihre Fenster für die nächsten Stunden noch geschlossen zu halten.

Der Sprengmeister gab den Arbeitern den Rat, die direkt an der Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten, bei einem Arzt vorstellig zu werden. Verletzt wurde aber niemand.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Waldheim von Heimatvertriebenen auf dem östlich von Ried gelegenen ehemaligen Bombenabwurfübungsplatz gegründet. Vor der Gebietsreform in Bayern war Waldheim Teil der Gemeinde Ried. Als sich diese Gemeinde am 1. Juli 1972 mit sechs weiteren Gemeinden zur Gemeinde Kammeltal zusammenschloss, wurde auch Waldheim Teil dieser neuen Gemeinde.

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