Landkreis Günzburg

Kreis Günzburg: Falsche Polizeibeamte ergaunern 70.000 Euro von Seniorin

Eine 70-jährige Frau aus Gundremmingen wurde Opfer von Betrügern, von so genannten falschen Polizeibeamten.
Am Mittwoch, 16.12.2020, erhielt die 70-Jährige einen Anruf von einem falschen Polizeibeamten, welcher von angeblichen Einbrechern in der Nähe der Wohnanschrift berichtete. Schließlich schaffte es der Anrufer durch seine geschickte Gesprächsführung die Frau dazu zu bewegen, 70.000 Euro vor ihre Türe zu stellen, um diese vermeintlich bei der Polizei in Verwahrung zu geben. Das Geld wurde schließlich den Tätern abgeholt. Das zuständige Fachkommissariat der Kripo Neu-Ulm hat die Ermittlungen nach den Betrügern aufgenommen.

Zahlreiche solcher Anrufe in den vergangenen Tagen
Von Mittwoch, 16.12.2020, auf Donnerstag, den 17.12.2020, überzogen Callcenter-Betrüger den Landkreis Günzburg mit Anrufen, gaben sich vorrangig als Polizeibeamte oder angebliche Familienangehörige aus und versuchten so, vornehmlich Seniorinnen und Senioren um ihr Geld zu bringen. Die allermeisten Angerufenen durchschauten den Betrugsversuch und legten auf. In einem bekanntgewordenen Fall waren die Betrüger aber erneut erfolgreich.

Die Betrüger, welche vermutlich von einem Callcenter aus agierten, handelten dabei nach einer bereits bekannten Masche: Sie gaben sich am Telefon als Kriminalbeamte aus und erklärten ihren potenziellen Opfern, dass Sie eine Tätergruppe ermittelt hätten, die eine Liste mit dem Wohnort der Geschädigten als Tatort bei sich geführt hätten. Nun sollten die angerufenen Personen preisgeben, ob sie Geld oder sonstige Wertgegenstände bei sich in der Wohnung aufbewahren würden.

Bereits 222 solcher Anrufe wurden in diesem Jahr im Landkreis Günzburg bekannt. Im Jahr 2019 registrierte die Polizei im Landkreis Günzburg insgesamt 375 Anrufe mit dieser Betrugsmasche.

Wenngleich die Betrüger mittlerweile häufiger anrufen müssen, sind sie in Einzelfällen immer wieder erfolgreich. Im Landkreis Günzburg ergaunerten sie im laufenden Jahr in zwei bekanntgewordenen Fällen insgesamt rund 86.000 Euro. Im Vorjahr gelang es ihnen, in ebenfalls zwei erfolgreichen Fällen rund 113.000 Euro zu erbeuten.

Die Polizei weist darauf hin, dass echte Polizeibeamte niemals unter der Telefonnummer „110“ anrufen und niemals am Telefon nach Geld oder Wertgegenständen fragen.

  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Zeigen Sie jeden Fall bei der Polizei an, auch wenn Sie den Betrugsversuch durchschauten und die Täter keine Beute machen konnten.

Ähnliche Artikel

Werbeblock erkannt

Sie können untere Nachrichten und Meldungen nur mit deaktiviertem Webeblocker lesen. Wir stellen unsere Meldungen für sie kostenfrei zur Verfügung, dann ist es nur fair, wenn wir mit Werbung uns versuchen, zu finanzieren.