Landkreis GünzburgRegionalnachrichten

Krumbach: Anrufwelle – Callcenterbetrug „Falscher Polizeibeamter“

Am gestrigen Donnerstag, 23.01.2020, meldeten sich im Zeitraum von 08.00 bis 12.15 Uhr insgesamt 12 Geschädigte bei der Polizeiinspektion Krumbach. Der Anrufer gab sich immer als Polizeibeamter aus.
Entweder erzählte er von einem Raubüberfall, welcher in Krumbach stattgefunden habe. Die Polizei habe Täter festgenommen und ein Notizbuch gefunden, in welchem auch der Name des Geschädigten stehe, oder es wurde von einem Einbruch erzählt. Auch hier wurde vorgegaukelt, dass Täter festgenommen worden seien, bei welchen ein Zettel mit dem Namen des Angerufenen stehe. Alle Angerufenen reagierten richtig, weil sie die Masche erkannten. Sie beendeten das Gespräch.

Die Polizei rät zu folgenden Verhaltenshinweisen:

  • Geben Sie am Telefon nie Auskunft über Vermögensverhältnisse; Behörden fordern Sie nicht zur Herausgabe von Bargeld auf.
  • Setzen sie Familienangehörige und Nachbarn über diese Vorgehensweisen in Kenntnis.
  • Sie herhalten keine Anrufe von der Notrufnummer 110.
  • Legen Sie auf und rufen Sie bei dem geringsten Zweifel den Polizeinotruf 110.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung.

Weitere Erläuterungen zur Betrugsmasche:
Die äußerst professionellen und sehr sprachgewandten Anrufer stellen sich als Polizeibeamte, oder auch andere behördliche Vertreter vor. Durch geschickte Manipulation und wiederholte, teils über Tage dauernde Kontaktaufnahme gelingt es ihnen, ein starkes Vertrauensverhältnis zu ihren Opfern aufzubauen. Um sich zu legitimieren wird das Opfer teils aufgefordert bei der örtlichen Polizeidienststelle zurückzurufen. Der Täter täuscht dann durch das Einspielen eines Freizeichens vor, dass die Verbindung unterbrochen wurde, obwohl diese noch weiter besteht. Wenn das Opfer nun die Nummer der örtlichen Polizei oder die 110 wählt, wird keine neue Verbindung aufgebaut. Stattdessen täuscht derselbe Täter oder ein Komplize vor, den Anruf als „richtige Polizei“ wieder anzunehmen.

Trennen Sie also die Verbindung durch Auflegen und wenden sie sich an die Notrufnummer 110, wenn möglich von einem anderen Telefon. Lassen Sie sich nicht verbinden!

Die im Telefondisplay der Angerufenen angezeigte Rufnummer kann von den Tätern über eine Software manipuliert werden. Im Falle falscher Polizeibeamter wird teils die Rufnummer der örtlichen Polizeidienststelle oder die örtliche Vorwahl in der Verbindung mit der 110 angezeigt. Die Anzeige einer bekannten Rufnummer ist also kein Grund für falsches Vertrauen.

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