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Über 150 Kräfte im Einsatz: Achterbahn-Unfall im Legoland – 31 Verletzte

Ein Großaufgebot an Rettungskräften wurden am gestrigen Donnerstag, 11.08.2022, zum Legoland in Günzburg alarmiert, nachdem über Notruf die Mitteilung über einen Zusammenstoß einer Achterbahn eingegangen war.

Gegen 13.45 Uhr hielt ein Zug der Feuerdrachen-Achterbahn vor dem Bahnhof an. Ein weiterer Zug auf dieser Bahn, der sich ebenfalls auf der Strecke befand, bremste aus bislang ungeklärten Gründen nicht vollständig ab und fuhr auf den ersten Zug auf. Hierbei entgleiste keine der Züge. Wie Dominic Geißler vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West berichtete, ist an den Zügen kein besonderes Schadensbild zu erkennen. Dennoch reichten die beim Zusammenstoß entstandenen Kräfte aus, dass von den 38 Personen in beiden Zügen sich 31 Personen Verletzungen zuzogen.

Als der Notruf gegen 14.03 Uhr bei der Integrierten Leitstelle Donau-Iller einging, wurde dem Leitstellenleiter Reiner Wolf rasch klar, dass neben der umfangreichen Alarmierung von entsprechenden Feuerwehren und Rettungsdiensten (Schlagwort: Massenanfall von Verletzten (MANV)) auch die Leitstelle ihr Personal rasch verstärken muss. So wurde der Bereitschaftsdienst (bestehend aus Personen im Gebäude der Leitstelle, die komplette Verwaltung, der Leitungsdienst und die Rufbereitschaft – das sind Kräfte, die von zu Hause aus anfahren) so dass letztlich zehn Plätze statt der fünf Leitstellenplätze besetzt waren. Wolf ist froh, dass ein solches Ereignis selten ist und erleichtert, dass kein größerer Personenschaden zu beklagen ist.

Während der Themenbereich vom Personal des Legolandes umgehend geräumt wurde, lief der übrige Parkbetrieb weiter. Wie das Legoland mitteilt, hielt sich das Personal sofort an die eingeübten Sicherheitsprozesse.

Aufgrund der Situation vor Ort war eine gleichzeitige Rettung aller Fahrgäste nicht möglich. Erst nach Rettung der Fahrgäste aus dem ersten, also dem haltenden Zug konnte der zweite auffahrende Zug in eine Position verbracht werden, welche ein Aussteigen ermöglichte.

Es wurden 30 Personen leicht und eine Person schwer verletzt. 16 Personen mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. 15 Personen konnten nach ärztlicher Begutachtung vor Ort nach Hause entlassen werden. Bei den Verletzten handelte es sich um zehn Kinder, einen Jugendlichen und 20 Erwachsene. Die Fahrgäste und deren Angehörige wurden vor Ort durch ein Kriseninterventionsteam betreut.

Die Staatsanwaltschaft Memmingen, die sich vor Ort einen Überblick über das Geschehen verschaffte, beauftragte einen Sachverständigen zur Klärung der Unfallursache. Die weiteren polizeilichen Ermittlungen hat die Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm übernommen.

Es waren insgesamt rund 150 Einsatzkräfte vor Ort. Neben den Freiwilligen Feuerwehren Deffingen, Denzingen, Ichenhausen, Günzburg und der Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Augsburg, waren Rettungswagen und Einheiten des BRK Günzburg, Jettingen, Weißenhorn und Lauingen, des DRK Ulm, die Däubler Ambulanz Gundremmingen und die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UGSanEL) des BRK Neu-Ulm vor Ort. Die Kräfte sammelten sich im definierten Bereitstellungsraum und wurden nach Bedarf nach und nach an die Einsatzstelle abgerufen. Auf dem Mitarbeiterparkplatz landeten der Rettungshubschrauber Christoph 22 aus Ulm und der Rettungshubschrauber Christoph 40 aus Augsburg, beide von der ADAC-Luftrettung. Ebenso war ein Intensivhubschrauber der DRF Luftrettung aus München gelandet. Alle drei Hubschrauber konnten ohne Patienten ihren Rückflug antreten. Auch die Polizeiinspektion Günzburg war mit weiteren Kräften mit Absperr- und Verkehrslenkungsmaßnahmen und am Unfallort eingesetzt. Die Fahrgäste und deren Angehörige wurden vor Ort durch ein Kriseninterventionsteam betreut.

Gegen 17.00 Uhr konnte dann die überwiegende Zahl der Kräfte wieder abrückten. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm führt die Ermittlungen zur Unfallursache. Auch die Parkleitung hat eine umfassende Untersuchung des Hergangs wurde umgehend eingeleitet.

Der Park führt am heutigen Tag den Betrieb wie gewohnt fort, die Attraktion Feuerdrache bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

LEGOLAND Deutschland Geschäftsführerin Manuela Stone: „Wir bedanken uns bei allen Einsatzkräften, die mit großem Engagement heute vor Ort waren, und wünschen den Beteiligten von ganzem Herzen gute Besserung.“

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