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Lindau: Landsmann zeigt Herz und verhindert Haft eines Albaners auf weihnachtlicher Heimreise

Recht Ungewöhnliches erlebten Lindauer Grenzpolizisten, als sie in der Nacht vor Heilig Abend einen Haftbefehl vollstrecken wollten. Albaner auf weihnachtlicher Heimreise, die zu scheitern drohte.
Zuvor kontrollierten die Schleierfahnder erneut einen Fernreisebus Richtung Italien. Dabei überprüften sie unter anderem einen 41-jährigen Albaner. Dieser war alleine mit der Nachtlinie des Busunternehmens von Frankfurt aus unterwegs nach Rom. Von dort wollte er weiter in sein Heimatland. In der jüngsten Vergangenheit hat der nahezu mittellose Albaner offensichtlich in Deutschland gegen die Vorschriften des Ausländerrechtes verstoßen. Aufgrund eines rechtskräftigen Strafbefehls der Staatsanwaltschaft Traunstein, wurde ein Vollstreckungshaftbefehl erlassen. Grundsätzlich hätte der Festgenommene die angedrohten 30 Tage Ersatzfreiheitsstrafe durch Zahlung von 375 Euro Geldstrafe abwenden können. Jedoch war es ihm weder durch mitgeführtes Bargeld, noch durch eine gedeckte Geld- oder Kreditkarte möglich, die geforderte Summe an einem Geldautomaten abzuheben.

Da den Beamten letztlich keine Wahl blieb, verbrachten sie den unglücklichen und am Boden zerstörten Mann zum Dienstfahrzeug. Die anschließende Fahrt nach Kempten zum Strafantritt über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel schien unabwendbar.

Plötzlich begab sich ein unbeteiligter Landsmann, der als weiterer Fahrgast die Probleme des ansonsten bisher unbescholtenen Albaners registrierte, zu den Beamten. Er bot dem völlig verdutzten Festgenommenen an, ihn auszulösen. Da er auch kein Bargeld bei sich hatte, fuhren ihn Beamte der Grenzpolizei zum nächsten Geldautomaten, wo er die geforderte Summe abhob. Nach Erledigung der notwendigen Quittierung, konnte der wartende Reisebus nun doch mit allen Fahrgästen seine Fahrt fortsetzen.

Ob der Gedanke von Weihnachten den Unbekannten zu dieser selbstlosen Tat motivierte, blieb aufgrund der Sprachbarrieren unbekannt.

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