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Illertissen: 70-Jähriger um 1.210 Euro betrogen

Am 01.07.2020 wurde ein Mann aus Illertissen Opfer einer Betrugsmasche, welche übers Telefon durchgeführt wird. Die Polizei gibt Tipps.

Gestern Mittag erhielt ein 70-jähriger Mann einen Anruf, in dem ihm der Gewinn von 70.000 Euro eröffnet wurde. Der Geldbetrag sollte allerdings erst zur Auszahlung kommen, wenn eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 1.210 Euro per Western Union über-wiesen wird. Der Rentner ging zur Post und bezahlte den geforderten Betrag. Wieder zu Hause angekommen, erhielt er einen weiteren Anruf. Der Mann sollte nun 1.400 Euro bezahlen, da auch noch Steuern anfallen würden. Dies erschien ihm aber dann sonderbar und so meldete er sich bei der Polizei. Der bereits bezahlte Geldbetrag konnte nicht zurückgeholt werden.

Anrufer geben sich auch als Rechtsanwälte oder Notare aus
Sie melden sich zumeist per Telefon – manchmal auch per E-Mail- bei ihren Opfern und behaupten, diese hätten bei einem Gewinnspiel eine hohe Summe, einen hochwertigen Pkw oder andere Sachwerte gewonnen. Allerdings könne der Gewinn nur nach Zahlung einer Bearbeitungsgebühr übergeben werden. Die Anrufer geben sich häufig als vermeintlich vertrauenswürdige Personen, wie „Rechtsanwälte“ aus. Zielgruppe sind zumeist Senioren. Die Täter operieren überwiegend aus dem Ausland. Die Anrufer sind in Gesprächsführung geschult und wirken deshalb sehr überzeugend.

Täter täuschen seriöse Rufnummern vor
Die Täter verwenden für Ihre Anrufe eine spezielle Technik, die es ermöglicht, auf der Ruf-nummernanzeige der Telefone ihrer Opfer eine andere Nummer anzuzeigen, z. B. die Nummer eines Rechtsanwalts, einer Behörde oder der Polizei.

Was kann ich tun, wenn ich angeblich gewonnen habe?

  • Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einer Lotterie teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben.
  • Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn zu erhalten. Zahlen Sie keine Gebühren oder wählen teure gebührenpflichtige Rufnummern (Vorwahl: 0900, 0180, 0137…)
  • Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon.
  • Geben Sie keine persönlichen Informationen preis: keine Adressen, Kontodaten, Kreditkartennummern oder Ähnliches
  • Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen zurück.
  • Wenn Sie meinen, Opfer eines Betruges oder Betrugsversuchs geworden zu sein, erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei.

Betrüger im Jahr 2020 bereits neun Mal erfolgreich – Rund 39.000 Euro Beuteschaden
Im Bereich des Polizeipräsidium Schwaben Süd-West ergaunerten Betrüger unter Vortäuschen eines Gewinnversprechens im Jahr 2019 insgesamt 86.300 Euro. In diesem Jahr erlangten sie mit ihrem geschickten Vorgehen bei gutgläubigen Opfern bereits 39.200 Euro. 2020 wurden 134 Fälle zur Anzeige gebracht, in neun dieser Fälle waren die Betrüger auch erfolgreich (2019: 344 Fälle, 51 mit Beuteschaden).

In der Hochzeit dieser Betrugsmasche im Jahr 2017 erlangten Betrüger mit falschen Gewinn-versprechen einen Geldbetrag von insgesamt rund 560.000 Euro.

Weil das Phänomen um Callcenter-Betrüger weit bekannt wurde, bleiben mittlerweile viel mehr Taten im Versuchsstadium stecken. Wenngleich die Täter heute wesentlich mehr Versuche unternehmen müssen, gelingt es ihnen immer wieder potenzielle Opfer zu Überweisungen von hohen Geldbeträgen zu überreden.

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