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Kreis Neu-Ulm: Beim Demokratietag für Frieden und Freiheit demonstriert

Schülersprecherinnen und -sprecher der Grund- und Mittelschulen im Kreis Neu-Ulm sprechen mit Landrat Freudenberger über den Krieg und warum es lohnt, dagegen einzustehen

Einigkeit und Recht und Freiheit. Auf diesen Grundsteinen ist unser Gemeinwesen in Deutschland aufgebaut. Doch diese Fundamente sind erschüttert. Denn seit dem Überfall Russlands auf das Nachbarland Ukraine herrschen Krieg, Flucht und Elend in Europa. Darüber sprach Landrat Thorsten Freudenberger beim 2. Demokratietag der Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm mit den Schülersprecherinnen und -sprechern der Grund- und der Mittelschulen.

Im Bildungszentrum Kloster Roggenburg trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von 32 der 35 Grundschulen sowie von acht der elf heimischen Mittelschulen. Nach der Debatte mit dem Landrat bildeten die Mädchen und Jungen Friedenssymbole, wie beispielsweise eine Friedenstaube, aus Fundstücken der Natur. Gänsehautstimmung kam auf, als sich die Schülerinnen und Schüler zum bekannten „Peace“-Zeichen gruppierten. Es war eine eindrucksvolle Demonstration der Kinder und Jugendlichen für Frieden, Freiheit und Völkerverständigung.

Eine solche Willensbekundung ist in Deutschland ausdrücklich erlaubt, denn unser Grundgesetz garantiert die Achtung und Wahrung der Menschenrechte. Dazu gehört die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit. In Russland oder auch in China ist das völlig anders. Dort gibt es nur sehr eingeschränkt Freiheit. Wer es dagegen wagt, etwas auszusprechen, zu schreiben oder darzustellen, was von der Linie der herrschenden Elite abweicht, läuft Gefahr hart bestraft zu werden.

Entsprechende Wortmeldungen der Schülerinnen und Schüler zeigten, dass sie sehr wohl wissen, was das bedeutet – für die Menschen in Russland oder China, aber auch für uns in der Europäischen Union, die wir in Frieden, Freiheit und Demokratie leben. Die Mädchen und Jungen äußerten sich wertschätzend und dankbar darüber, dass sie das Glück haben, im freiheitlichen, rechtsstaatlichen und wohlhabenden Deutschland leben zu dürfen.

Friedenszeichen
Das „Peace“-Zeichen bildeten die Schülerinnen und Schüler beim 2. Demokratietag im Bildungszentrum Roggenburg. Es war eine eindrucksvolle Demonstration für Frieden, Freiheit und Völkerverständigung. Fotos: Yvonne Stöckl

„Demokratie ist nicht selbstverständlich“, sagte Landrat Thorsten Freudenberger. Sie müsse von allen verteidigt werden. „Am besten tut ihr das, indem ihr euch demokratisch beteiligt, Verantwortung übernehmt und so ein Vorbild für eure Mitmenschen seid“.

Was es heißt, demokratisch an Schulen mitzubestimmen und sich zu beteiligen, lernten die Grundschüler in Planspielen zum Thema „Klassenrat“. Mitbestimmung ist ein zentrales Element demokratischer Strukturen – ob im Parlament, im Kreistag, im Stadt- oder Gemeinderat, im Verein oder im Klassenrat in der Schule. Anliegen oder Probleme werden offen angesprochen, um dann in der Klasse ausdiskutiert zu werden. Am Ende steht die Abstimmung – wie auch im Land- oder Bundestag.

Beate Altmann, Rektorin der Grundschule Neu-Ulm/Stadtmitte und Leiterin des Organisationsteams der Demokratietage, freute sich sehr, dass das Thema Mitbestimmung an den Schulen seit Einführung der Demokratietage im Oktober 2018 einen regelrechten Schub bekommen habe.

Nach fast zwei Jahren coronabedingter Pause fanden die Demokratietage in diesem Schuljahr endlich wieder statt. Die anwesenden Schülerinnen und Schüler waren hoch motiviert und freuten sich über den Austausch untereinander. Mit neuen Ideen und Wissen kehren sie alle zurück an ihre Schulen und informieren dort ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sowie die Schulleitungen. Sie sind somit ein wichtiges Sprachrohr für alle Grund- und Mittelschulen im Landkreis.

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