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Kreis Neu-Ulm: Landkreisprojekt „Gemeinsam für ein besseres Afrika“

„Alle Leben sind wichtig“

„Gemeinsam für ein besseres Afrika“: Erster Preis des Kunstwettbewerbes geht an die Emil-Schmid-Mittelschule Neu-Ulm-Süd

Einen „unübersehbaren Beitrag“ wollten die Schülerinnen und Schüler der Emil-Schmid-Mittelschule Neu-Ulm-Süd zum Kunstwettbewerb „Gemeinsam für ein besseres Afrika“ leisten. Das ist ihnen gelungen. Die Jury übersah das Kunstwerk nicht. Im Gegenteil: Es vergab den ersten Preis für das eindrückliche Gemeinschaftsprojekt „All lives matter – Alle Leben sind wichtig“ der Klassen 5a, 6a, 7a, 8a, 9a und 10cM.

Insgesamt 19 Arbeiten von acht verschiedenen Schulen im Landkreis Neu-Ulm waren beim Landratsamt, dem Veranstalter des Kunstwettbewerbs für Schülerinnen und Schüler, eingegangen. Außer dem ersten Platz wurden zwei zweite und drei dritte Preise vergeben. Das Preisgeld – von 600 bis 100 Euro – spendet die Hilfsorganisation „Support Ulm e. V.“ Dessen Initiator und Vorsitzender Prof. Dr. Heinz Maier freute sich über das „großartige Engagement und die Kreativität der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler.“

Die vierköpfige Jury bildeten Schulamtsdirektor Dr. Ansgar Batzner, die Kulturreferentin des Landkreises Neu-Ulm, Franziska Honer, Margit Döring, 2. Vorsitzende des Vereins „Hilfe zur Selbsthilfe Munyu/Kenia e.V.“, und Manfred Herrmann, Objektdesigner aus Neu-Ulm.

Auch die Juroren waren begeistert von der Vielfalt, dem Ideenreichtum und der Aussagekraft der eingereichten Kreationen. So bunt der Kontinent Afrika ist, so vielschichtig und unterschiedlich gestalteten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre Einzel- oder Gemeinschaftswerke.

Die höchste Punktzahl aus den einzelnen Bewertungen in den Kategorien Kreativität, Verarbeitung, Gesamtwirkung und Bezug zum Wettbewerbsthema erzielte dabei die Komposition der Emil-Schmid-Mittelschule Neu-Ulm-Süd. Die Schülerinnen und Schüler nahmen Picassos Jahrhundertgemälde „Guernica“, das die Gräuel des Krieges vor allem für die Zivilbevölkerung darstellt, zur Grundlage und übertrugen sie auf die Flüchtlingssituation auf dem afrikanischen Kontinent. Die dreigeteilte Leinwand, aufgebaut wie ein Triptychon, zeigt auf der linken Seite die Flüchtlingszahlen. „22.090.000“ ist da zum Beispiel aus dem schwarzen Untergrund der Trauer herausgekratzt und teils in Alarm-Rot eingefärbt. Der Mittelteil des Triptychons zeigt nach der „Guernica“-Vorlage bildnerisch das Leid des Krieges mit dem Aufruf „All lives matter – Alle Leben sind wichtig“.  Auf der rechten Triptychon-Seite ist das Leid in Wort und Schrift zu lesen: Schmerz – Tränen – Trauer – Angst – Horror – Hunger. Wieder in Alarm-Rot gipfelt alles in dem Aufruf: „Help – Hilfe!“

Dem rechten Leinwand-Flügel vorgelagert ist das Diorama, ein Durchschaubild, für das die Konstruktion eines gläsernen Würfels gewählt wurde. Die Intention: „Durch die Tränen hindurchschauend, liest man die Worte und hört förmlich die Hilfeschreie.“ Im Diorama befindet sich ein weiteres Dutzend unterschiedlicher Kunstobjekte, etwa Menschenfiguren und Modelle eines Brunnens sowie eines neuen Schulhauses, das die Hoffnung auf eine bessere Zukunft mit Bildung und Ausbildung symbolisiert. Die Kunstgegenstände im Diorama sollen gegen Spenden veräußert werden, wobei der Erlös für WaMaGriSo e. V. vorgesehen ist.

WaMaGriSo e. V. – dahinter steht Gründerin Maria Walz – ist eine von insgesamt sieben heimischen Hilfsorganisationen, die sich auf Initiative von Landrat Thorsten Freudenberger zum „Bündnis Entwicklungsarbeit“ zusammengefunden haben. Im Spätsommer 2021 soll die offizielle Gründungsveranstaltung stattfinden. Der genaue Termin hängt vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab. Ziel des Bündnisses sind gemeinsame Austauschtreffen, Spendensammelaktionen, Hilfsprojekte und Unterstützungsangebote. Der Fokus soll auf keiner bestimmten Region der Erde liegen, jedoch bot sich der Kontinent Afrika für den Auftakt an, da sich dort viele der Beteiligten engagieren.

Es ist geplant, dass bei der Gründungsveranstaltung die Schülerbeiträge zum Kunstwettbewerb „Gemeinsam für ein besseres Afrika“ ausgestellt werden und die offizielle Preisverleihung stattfindet. Bis dahin erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kunstwettbewerbs eine Urkunde sowie ein kleines Dankeschön.

Wenn die Pandemie-Entwicklung in den nächsten Wochen und Monaten es möglich macht, sollen die Arbeiten auch im Foyer des Landratsamtes (Kantstraße 8, Neu-Ulm) präsentiert werden. Auf der Internetseite des Landkreises können alle Kunstwerke jetzt schon angeschaut werden: https://landkreis.neu-ulm.de/de/aktuelles-detail/kunstwettbewerb-gemeinsam-fuer-ein-besseres-afrika-das-sind-die-gewinner.html.

Info: Preisträger „Gemeinsam für ein besseres Afrika“

Erster Preis:

  • „All lives matter – Alle Leben sind wichtig“ – Gemeinschaftsprojekt der Klassen 5a, 6a, 7a, 8a, 9a und 10cM der Emil-Schmid-Mittelschule Neu-Ulm-Süd

Zweiter Preis:

  • Plastikmüll-Collage einer Schülerin der Klasse 4b der Uli-Wieland-Grundschule Vöhringen
  • „Wasserträgerinnen“ aus PET-Flaschen, Gemeinschaftsprojekt der Klassen 4a und 4b der Grundschule Nersingen

Dritter Preis:

  • Zeichnung eines Schülers der Klasse 4b der Grundschule Nersingen
  • „Afrikanischer Himmel“, Müll-Collage eines Schülers der Klasse 4a der Uli-Wieland-Grundschule Vöhringen
  • „Afrikanische Masken“, Linoldruck, Gemeinschaftsprojekt der Klasse 8a der Erhart-Vöhlin-Mittelschule Illertissen

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