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Zwei Bergsteiger in den Oberstdorfer Alpen verstorben

Zwei Bergsteiger, die sich in der Nacht von 21.02.2022 auf den 22.02.2022 im Bereich des Geißfußes verstiegen hatten, sind zwischenzeitlich verstorben.
Ein am 22.02.2022 noch lebend geretteter Mann verstarb einen Tag später im Klinikum, der andere verlor sein Leben noch bevor Rettungskräfte zu den beiden gelangen konnten.

Einer der Bergsteiger, ein 62-jähriger Mann, setzte gegen 00.00 Uhr in der Nacht vom 21.02.2022 auf den 22.02.2022 einen Notruf ab. Er teilte darin mit, dass er sich gemeinsam mit seinem Begleiter, einem 58-Jährigen, verstiegen habe und Hilfe benötige.

Noch in der Nacht eingeleitete Rettungsmaßnahmen der Bergwacht Oberstdorf mit Unterstützung der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West mussten die Bergretter nach einer gemeinsamen Entscheidung erfolglos abbrechen. Aufgrund des gefallenen Neuschnees, der starken Winde und der hohen Lawinengefahr wäre eine Rettung nicht möglich gewesen, da eine zu hohe Eigengefährdung für die Rettungskräfte bestand. Weder eine Rettung aus der Luft noch vom Boden aus waren möglich.

Am nächsten Morgen setzte die Bergwacht gemeinsam mit Einsatzkräften der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West und des Rettungshubschraubers Christoph 17 sowie des RK2 aus Reutte/Österreich die Rettungsaktion fort, die allerdings immer noch durch widrige Witterungsbedingungen stark erschwert wurde. Die Rettungskräfte nutzten ein kleines Wetterfenster am Dienstagmorgen, um einen Bergretter aus der Luft mit einem Rettungshubschrauber bei den beiden Bergsteigern abzusetzen. Der Bergwachtangehörige konnte allerdings nur noch den Tod des Jüngeren feststellen, der Ältere befand sich in einem gesundheitlich kritischen Zustand.

Die Rettung des 62-Jährigen gelang erst in den Nachmittagsstunden des 22.02.2022, er wurde in kritischem Zustand in das Krankenhaus Immenstadt eingeliefert. Der Bergwachtangehörige, der rund sechs Stunden bei den beiden Bergsteigern verbrachte, zog sich eine leichte Unterkühlung zu.

Den Leichnam des verstorbenen 58-Jährigen barg ein Hubschrauber der Bayerischen Polizeihubschrauberstaffel am Mittwochnachmittag. Zuvor erreichte die Einsatzkräfte die Mitteilung, dass der 62-Jährige, der noch in der Nacht vom Klinikum Immenstadt ins Klinikum Augsburg verlegt wurde, ebenfalls an den Folgen des langen Aufenthalts am Berg verstarb.

Die Männer waren nach derzeitigem Stand von der Seealpe zum Edmund-Probst-Haus aufgestiegen und dabei offenbar deutlich vom Weg abgekommen. Die polizeilichen Ermittlungen gehen von einem Unglücksfall aus, es liegen derzeit keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung vor.

Im Einsatz waren insgesamt rund zehn Angehörige der Bergwacht Oberstdorf und fünf Beamte der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums, dazu die Hubschrauberbesatzungen sowie ein Notarzt und Rettungsdienste.

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