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Tragischer Auffahrunfall am Stauende auf der Autobahn 8 bei Neusäß

Am 07.03.2018 kam es gegen 18.00 Uhr zu einem folgenschweren Auffahrunfall mit tödlichem Ausgang. Vater wird tödlich verletzt, Sohn und Schwiegertochter mussten alles mit ansehen. Rettungsgasse mangelhaft – LKWs teils auf allen Fahrbahnen nebeneinander.
Aufgrund Bergungsarbeiten nach einem vorrausgehenden Lkw-Unfall rund sechs Kilometer weiter in gleicher Fahrtrichtung (an einem Lkw-Gespann hatte sich der Anhänger aufgrund bisher unbekannter Ursache vom „Kupplungsmaul“ gelöst, kam dann nach rechts von der Fahrbahn ab, kippte um und blieb dort auf der rechten Seite liegen) kam es zu dem kilometerweiten Rückstau nach der Bergungsstelle.

Ein 33-jähriger Citroen Fahrer und seine gleichaltrige Ehefrau (beide aus Baden-Württemberg) waren zu diesem Zeitpunkt auf der linken Fahrspur unterwegs. Der 33-Jährige erkannte das Stau-Ende gerade noch rechtzeitig, musste hierzu aber bis zum Stillstand abbremsen. Ein hinterher fahrender 56-jähriger VW-Passat-Fahrer (zugleich Vater des 33-jährigen Citroen-Fahrers) kam nicht mehr rechtzeitig zum Stehen und fuhr ganz leicht in das Heck des Citroen, wobei auch nur minimaler Schaden (Delle und Kratzer an der Stoßstange) entstand.

Der Sohn wechselte anschließend auf den Standstreifen, um die Unfallstelle zu räumen. In diesem Moment näherte sich von hinten ein 19-jähriger VW Caddy-Fahrer mit hoher Geschwindigkeit und fuhr ungebremst in das Heck des Passats. Durch den Aufprall wurde der VW Passat bis zur B-Säule zusammengestaucht und über 60 Meter nach vorne katapultiert. Das Fahrzeug blieb anschließend nach mehreren Drehungen um die eigene Achse entgegen der Fahrtrichtung auf der linken Spur liegen. Für den 56-jährigen Fahrer kam jegliche Hilfe trotz Reanimation durch den Notarzt zu spät, er erlag noch an der Unfallstelle seinen tödlichen Verletzungen.

Der 19-jährige Unfallverursacher aus der Ukraine war bei dem Aufprall offenbar nicht angegurtet und kam deshalb zur vorsorglichen Untersuchung ins Klinikum. Er war augenscheinlich nicht so schwer verletzt und wurde heute Vormittag bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Bei dem Ukrainer wurde vor Ort zwar keine erkennbare Alkoholbeeinflussung festgestellt, eine Blutentnahme (u.a. zum Nachweis von möglichen Medikamenten bzw. berauschenden Mitteln) aber dennoch angeordnet. Der Unfallverursacher war möglicherweise nur auf der Durchreise, hat keinen Wohnsitz in Deutschland und soll nach derzeitigem Stand noch im Laufe des heutigen Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, da hier zumindest der Vorwurf der fahrlässigen Tötung im Raum steht und bereits etwa ein Kilometer vorher durch Stauwarner auf das Stauende aufmerksam gemacht wurde. Der 19-Jährige befindet sich derzeit im Polizeiarrest. Seitens der Staatsanwaltschaft wurde außerdem ein unfallanalytisches Gutachten angeordnet. Beide Fahrzeuge mussten anschließend abgeschleppt werden, der Unfallschaden beläuft sich auf insgesamt rund 21.000 Euro. Die Autobahn 8 war danach noch mehrere Stunden in Richtung Stuttgart gesperrt, der Verkehr wurde bereits an der AS Augsburg West ausgeleitet. Die Feuerwehren aus Neusäß und Gersthofen waren hierbei zur Unterstützung der polizeilichen Maßnahmen eingesetzt.

Rettungsgasse – Fehlanzeige – LKW standen teils auf allen Fahrbahnen und der Standspur
Der 33-jährige Sohn und die Schwiegertochter des Unfallopfers wurden vor Ort durch Einsatzkräfte der Maltheser und dem ACO psychologisch betreut und versorgt. Auch bei diesem tragischen Unfall hielten sich etliche Verkehrsteilnehmer nicht an die Straßenverkehrsordnung: wieder wurde keine Rettungsgasse gebildet bzw. für die Rettungskräfte freigehalten, wobei sich diesmal insbesondere ausländische Lkw-Fahrer negativ hervortaten. Sie blockierten mit ihren Gespannen teils vierspurig (also incl. des Standstreifens) die Autobahn, was ein schnelles Vorankommen an die Unfallstelle verhinderte und erst mühsam durch das Einschreiten der eingesetzten Polizeistreifen wieder in Gang gebracht werden konnte.

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